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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
29. Heft.1949
Seite: 46
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Abtes nach St. Johann zur Visitation dieses Klosters. Die erste
Reise führt ihn von Villingen über Haslach i. K. dorthin und auf
demselben Wege zurück, mit Übernachtung in Steinach i. K. Im
Oktober desselben Jahres macht er diesen Weg mit gleichem Ziele
nochmals. Zweck ist diesmal „inquisitio in rebellaturientes cives",
d. h. Untersuchung gegen die dem Kloster aufsässigen Ortsbürger
(ein Eintrag vom 11. Oktober 1629 läßt darüber Näheres erkennen),
und „visitatio monialium", also Visitation des Frauenklosters. Diesmal
geht die Rückreise über Ettenheim-Münster und von dort „über
die Guaten" (einen Zinken der Gemeinde Schönwald, nach Krieger).

1623 werden wieder zwei Reisen nach St. Johann unternommen,
eine im April und eine im August. Auf der ersten, die er in Begleitung
dreier Amtenhauser Nonnen macht, von denen eine als
Priorin, eine andere als Subpriorin dorthin bestimmt ist, werden
folgende Orte berührt: Hornberg (mit prandium), Haus ach
(mit cena und Übernachtung), Biber ach (mit prandium), Gengenbach
(mit cena und Übernachtung), Goldscheuer (mit
prandium), „Stitzin" (heute Stützheim, nordw. von Straßburg), (mit
cena und Übernachtung). — Gaisser verzeichnet als Ausgabe, wohl
für die ganze Reise und für sämtliche Teilnehmer, 40 fl. mit dem
offenherzigen Zusatz „wohl gelebt". Dieselben Orte bezeichnen auch
den Rückweg. Auf der zweiten Reise kommt Gaisser u. a. über
Oberkirch nach „Sträßborch", wo er Besprechungen mit dem
bischöflich straßburgerischen Landvogt hat wegen Wiedereinsetzung
in den Besitz der Güter (wohl Reben) von Stauffenberg und
Wiedergrün (Ergebnis?).1) Auf seiner fünften Reise nach
St. Johann übernachtet Gaisser in Gengenbach „ad Signum floris",
also in der „Blume", und begibt sich von dort in der Gesellschaft
von Konstanzer Kaufleuten über Offenburg und Straßburg an
sein Ziel. Erstmals erwähnt er hier aufregende Kriegsgerüchte und
Unruhe in der Bevölkerung. Die Rückkehr nach Villingen erfolgt
über Rheinau, Lahr, Hausach, Langenschiltach.

Näher vertraut als durch flüchtige Durchreisen wird dem schwäbischen
Prior von Amtenhausen ein Stück der Schwarzwald-Ortenau
durch den öfteren Aufenthalt in Rippoldsau, wo das Kloster
St. Georgen ein „Klösterle" (monasteriolum) 2) besitzt.

1) Da Gaisser diese Güter sonst nirgends als Klostergüter erwähnt, kann es sidi dabei audi um
Wiedergewinnung dieser Güter durdi den Landvogt Joh. Claudius von Breitenlandenberg handeln.

2) Noch heute, nachdem die. Klosterherrlichkeit längst verschwunden, lebt der Name .Klösterle"
anheimelnd weiter in dem etwa 1 km talabwärts gelegenen Ortsteil von Rippoldsau mit Kirche
und 2 Gasthäusern, wovon eines .Klösterle" heißt.

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