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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
29. Heft.1949
Seite: 51
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rinnen, in Rippoldsau mit Besuch bei Gaisser — 28. Juli: der Besuch
(Gegenbesuch?) durch 6 Herren, Kanoniker aus Konstanz, aus Bad
Griesbach. — Es ist der letzte Sommer, der Gaisser als Prior in
Rippoldsau sieht: am 15. November 1627 wird er — erst 32 Jahre
alt — anstelle des verstorbenen bisherigen Abtes zu dieser Würde
und — Bürde erhoben, worauf er anfangs Dezember mit dem Vermerk
vom 11. Dezember „compono meas reculas" (packe meine
sieben Sachen zusammen) aus seiner bisherigen zweifellos sehr liebgewonnenen
Stelle scheidet.

Das Schweigen der Tagebücher über die Ortenau für 1 6 2 8 erklärt
sich wohl aus der Inanspruchnahme des neuen Abtes durch
sein schweres Amt, das Gaisser mit seinen Sorgen völlig in den
nächsten Umkreis seines Amtssitzes bannte. Allenfalls könnte die
Notiz vom 4. Mai 1628, die Gaissers Besuch des sogenannten Heidnischen
Steins, zusammen mit den Abgeordneten der Stadt Villingen
zum Zwecke der Feststellung der Weitreiche der „freien Pürsch"
im Klosterwalde verzeichnet, hierher gezogen werden. Es handelt
sich beim H. St. um eine alte Grenzmarke auf der wasserscheidenden
Höhe zwischen Triberg und Furtwangen, einer Art „Dreiländer-
Ecke" zwischen Baar, Ortenau und Breisgau. Gaisser bezeichnet ihn
als „terminos inter veteres Alemannos Harelongosque positos aut.
aras Valentiniani Augusti, quas devictis Alemannis non procul Da-
mibii fontibus posuisse scribitur, aut certe antiquorum Sueborum
Alemannorumve aras,10) super quibus sacra ethnico more persoluta
fuerunt" (also „Grenzzeichen, aufgerichtet zwischen den alten Alemannen
und Harelungen oder Altäre des Kaisers Valentinian, die
er schriftlichen Aufzeichnungen zufolge nach Besiegung der Alemannen
unweit der Donauquellen errichtet hat, oder wenigstens Altäre
der Sueven oder Alemannen, auf denen Opfer nach heidnischer
Art dargebracht worden sind").

Auch für 1 6 2 9 verlautet nur das eine, daß der fürstenberg.
Amtmann in Wolfach schwere Klage führe über den „Bäder"
in Rippoldsau (Anfang Dezember), der dort „lutherische Prediger"

10) Dazu bemerkt Mone: Breisgau und Ortenau wurden früher nicht zu Alemann;en oder Schwaben
gezählt. Die Grenzbeschreibung der alten Ettenheimer Mark in der bekannten Urkunde von 926,

wo als östl. Grenze der Mark angegeben ist: .....usque ad confinium Alemannorum" — übrigens

eine Urkundenstelle, durch die der vielberedete Name des „Alemannorum" für jenes Grenzgebiet
der Gemarkungen Schweighausen, Welschensteinach und Biederbach seine Erklärung erhalten könnte.
Eigenartig berührt in obiger Stelle, daß Gaisser Anwohner des Oberrheins mit ihrem sagenhaften
Namen .Harlungen" bezeichnet. — Zum Heidenstein vergl. übrigens die Artikel von Br, B.
Heinemann in „Der Schwarzwald" 1932, H. 3 und in „Die Baar", Jahresband 1938 der „Bad Heimat".

11) Vergl. zu diesem Treiben der Badegäste die Abhandlungen von O. Gerke „Die Bäder Mittel-
badcns in älterer und neuerer Zeit: in „Bad. Heimat", Jahresband 1935 „Offenburg und die
Ortenau", bes. S. 162/3.

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