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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
29. Heft.1949
Seite: 60
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den das Kriegslos aus einem stillen Villinger Klosternovizen zu
einem weit umgetriebenen Kriegshelden macht, der inmitten der
Wildheit und Roheit einer soldatischen Umwelt reines, edles Menschentum
bewahrt und sich zuletzt an der Spitze heimatschützender
Bauern im Kampfe gegen eine räuberische Bande für die Heimat
opfert. Zur Beurteilung dessen, was Hansjakobs dichterische Kunst
aus dem nüchternen Eintrag Gaisser's gemacht hat, sei letzterer
wörtlich wiedergegeben; er lautet in deutscher Übersetzung:

„Unsere Soldaten haben durch Ausfälle den Weimaranern bisher
recht übel mitgespielt, wodurch es gekommen ist, daß den Nachbarn
die Ernten durch die Feinde nicht abgeschnitten wurden. Ganz besonderen
Schaden fügte ihnen ein gewisser altgedienter Krieger zu,
der nach seinerzeitiger Quittierung des Kriegsdienstes in Haslach
ein Gasthaus gepachtet hatte und aus dem Handel mit Nahrungsmitteln
seinen Verdienst suchte. Aber nach dem Verlust seiner im
Krieg erworbenen Habe beim zweiten Einfall der Weimaraner wandte
er sich von neuem den (bürgerlichen) Geschäften zu. Das Volk nannte
ihn „den Leutnant von Haslach". — Ein weimaran. Heer zieht, verstärkt
durch Franzosen, anfangs Oktober über den Rhein kommend,
durch das Kinzigtal auf W o 1 f a c h und in das Amt Schramberg, wo
es Zuzug aus dem (schwedischen) Freiburg erwartet (Vorbereitung
für die Schlacht bei Tuttlingen, Nov. 1643).

1 6 4 4. Ende September: Die Priorin von Kloster Lichtental (b. Bad.)
ist mit mehreren Nonnen auf der Flucht, kreuz und quer über
Forbach-Offenburg nach Rottenmünster, dann über W o n -
nental bei Kenzingen und Reichenbach bei Gengenbach
(oder Freiamt bei Emmendingen) in den südlichen Schwarzwald (ohne
nähere Bezeichnung). Anfang Oktober: Der schwedische Oberst
Scharfenzeel (so! wohl: Schafflitzki), von den Bayern (wohl unter
Mercy bei Freiburg) geschlagen, kommt über das Kinzigtal nach
Rippoldsau, das er teilweise ausplündert. — Im Dezember
kommt eine Fuhre guten Rotweins aus Affental („e valle Simia-
rum!") durch Villingen, den der Abt (zwecks Ankaufs) versucht. Eine
weitere Fuhre im folgenden Winter 1 6 4 5 (Februar) fällt auf der
„Weinstraße" bei Freudenstadt in die Hände der Franzosen—Weimaraner
, die den Wein samt Wagen undBespannung wegnehmen; dasselbe
Mißgeschick widerfährt zwei weiteren Geschäftsleuten aus der
Baar. Eine Warenfuhre aus Straßburg kommt dagegen glücklich
durch. — Mitte April: Die Besetzung Stollhofens bei Rastatt
durch die Feinde wird bekannt, ebenso die Einschließung Offenburgs,

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