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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
29. Heft.1949
Seite: 63
(PDF, 43 MB)
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und Sittengeschichtliche sowie das Volkskundliche mit einigen Strichen
möglichst hervortreten soll, soweit dies nicht schon im 1. Teil
geschehen ist.

Zunächst die kriegsgeschichtliche Seite!

Daß die rund 10jährige erste Kriegsperiode unsere dem Kriegsschauplatz
ziemlich entrückte Gegend kaum berührte, wurde bereits eingangs
erwähnt. Die Wogen der anderwärts bereits tiefgehenden
Bewegung trafen schon stark verebbt an den Strand der glücklichen
Ortenau. Als aber mit Beginn des 2. Kriegsabschnitts, dem Auftreten
der Schweden unter ihrem sieggewohnten König Gustav Adolf
und seines großen Gegenspielers Wallenstein 1631/32 Franken und
Bayern Hauptkriegsschauplätze wurden und der kriegserprobte
schwedische General Horn von Straßburg aus in stetem Vordringen
gegen den dortigen kaiserlichen Oberbefehlshaber auf recht bedeutendem
Nebenkriegsschauplatze die rechtsseitge Oberrheinebene mit
dem wichtigen Freiburg bis hinauf zu den hochrheinischen Waldstädten
besetzte und weiter dann in die See- und Donaugegend vorstieß, da
verstummte im Lärm der Kriegstrompete auch in den Schwarzwakl-
tälern der friedliche Klang der Hirtenschalmei. Mit den endlosen Truppendurchmärschen
und Einquartierungen kamen auch alle die täglichen
und stündlichen Plagen und Quälereien einer zusehends verrohenden
Soldateska mit Fouragierungen, Kontributionen, Exekutionen
, mutwilliger Zerstörung, Geld-und besonders Viehraub, zuletzt
Brand und Mord über die an die Scholle gebundene Landbevölkerung
. Seit Ende April 1632 durchhallte der Kriegslärm das Hauptdurchzugsgebiet
der Schweden durch den Schwarzwald ins Donautal
und nach Oberschwaben, das K i n z i g t a 1. Nach der Besetzung
Kehls und Offenburgs als Basis für diese weitgespannten
Unternehmungen sind alsbald die Reichsstädte Gengenbach,
Zell a. H., die festen Landstädte Haslach und Hausach, bald auch
W o 1 f a c h wie Schrambe'rg und Rottweil in der Hand
der Schweden oder ihres Verbündeten, des Herzogs von Württemberg
, Rippoldsau, Dorf und Kloster, bekommen bereits „freundnachbarliche
" Besuche plündernder württembergischer Soldaten oder
Landsturmleute (von der Kniebisschanze) in Form von Plünderungen;
im Frühjahr 1634 können sich auch Homberg und Triberg
gegen den Schweden nicht mehr halten und müssen feindliche Besatzungen
aufnehmen (in rühmlichem Gegensatz dazu hält Villingen
zwei heftigen Belagerungen der Schweden—Württemberger heldenmütig
stand!).

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