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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
29. Heft.1949
Seite: 83
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1949/0083
In dem vom Abg. Hermann Klein (1828 bis 1906) über beide
Petitionen erstatteten Bericht der Kommission für Straßen und Eisenbahnen
wurde festgestellt, „daß das Projekt einer Straßenbahn
Kehl-Lichtenau-Bühl auf einer gesunden Grundlage stehe, daß die
Notwendigkeit der Erstellung einer solchen in der Petition hinlänglich
begründet worden und hier zweifellos die Erfordernisse für
eine solche Bahn vorhanden seien." Die Kommission war daher
der Ansicht, „daß die Verhältnisse für Erstellung einer solchen Bahn
angesichts der wohl kaum in irgend erheblichem Maße vorhandenen
Terrainschwierigkeiten, der mit Rücksicht auf die zahlreiche wohlhabende
Bevölkerung zu erwartenden lebhaften Benützung derselben
, der Bereitwilligkeit der Gemeinden zu erheblichen Beitragsleistungen
, der durch einen Staatsbeitrag möglichen Finanzierung
des Unternehmens um so günstiger liegen, als weder durch die
Strecke Kehl-Lichtenau noch durch die Strecke Lichtenau-Bühl, welche
beide rechtwinklig auf die Staatsbahn stoßen, dieser Konkurrenz
gemacht, sondern im Gegenteil Verkehr zugeführt wird" (Verhandlungen
etc. 1885/86, Zweite Kammer, 4. Beilagenheft Seite 341 ff).

Das Ergebnis der Beratung in beiden Kammern war empfehlende
Überweisung der Petition an die großherzogliche Regierung, und
wenn der erbetene Staatsbeitrag von 312 500 M. nicht alsbald in
das laufende Budget eingestellt wurde, so nur deshalb nicht, weil
Anfang März das Finanzgesetz bereits genehmigt worden war. Dieser
Mangel wurde aber im nächsten Budget nachgeholt, die Linie
1888/91 von der oben genannten Firma gebaut und am 11. Januar
1892 dem Verkehr übergeben. So kam das Hanauerland zu seiner
ersten Schmalspurbahn, der damals längsten Schmalspurbahn ganz
Badens.

Damit waren jedoch die Würfel gefallen und die Rheinufer-
bahnfüralleZeitenbegraben. Unsere Darstellung könnte
also mit dem 11. Januar 1892 füglich abschließen und höchstens
noch ein bedauerndes Schlußwort anfügen, daß die Rheinuferbahn
nicht hatte gebaut werden können. Aber die Hanauer haben es
anders gewollt und es dem Verfasser somit unmöglich gemacht, die
Feder schon jetzt aus der Hand zu legen.

Bereits 1894 und in verstärktem Maße um die Jahrhundertwende
tauchte nämlich das Projekt der Rheinuferbahn — der gut ein-
gelebten Schmalspurbahn zum Trotz — plötzlich von neuem auf,

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