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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
29. Heft.1949
Seite: 97
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Seit 1788 gehörte die aufstrebende Dorfsiedlung zum Oberamt
Iberg mit dem Sitz in Bühl. Die Umbenennung als Bezirksamt Bühl
erfolgte 1807.

Auch in den französischen Revolutionskämpfen fanden südöstlich
der Gemarkung auf Bühl zu einige Gefechtshandlungen statt. Am
4. 7. 1796 schlug der französische General Moreau die schwäbischen
Kreistruppen, die unter dem österreichischen General Sztarray
kämpften, gegen die Murg zurück.

Um die örtliche Steuerkraft zu heben, wurde vermutlich 1840 nach
einem vorgeschriebenen Ablösungsplan die ehemalige Zehntschuld
in einen Guldenbetrag umgewertet.

Anläßlich der badischen Revolution 1849 waren an Peter und Paul
alle Bauernhöfe stark mit Preußen besetzt, in jedem Gehöft lagen
20—30 norddeutsche Soldaten.

Das Jahr 1877 brachte der Dorfgemeinde zwei Männer von
Format, die beide über ein Vierteljahrhundert eine segensreiche
Wirksamkeit entfalteten. Dies waren Bürgermeister Franz Wild, der
über 27 Jahre seine einflußreiche Verwaltungstätigkeit ausübte, und
Hauptlehrer Remigius Baur, ein Schwarzwaldalemanne, welcher 29
Jahre durch sein berufliches Wissen und pädagogisches Können sich
allgemeiner Wertschätzung erfreuen konnte.

Am 7. 7. 1790 zogen H. J. Schätzel und am 16. 7. 1790 Ph. Hettler
mit unbekanntem Reiseziel in die Fremde. Aus den vergilbten Akten
ist nicht mehr zu erforschen, ob Ungarn, Spanien oder Siebenbürgen
das Wanderziel geworden war. Jm Jahre 1893 wanderte
Jäger und Bürger W. Schaab nach Amerika, damals kostete ein Pfund
Fleisch noch 30 Pfg. Ebenfalls im vorigen Jahrhundert zogen die
Familien Melchior Huck, Karl Droll und Ambros Eckerle nach der
neuen Welt.

Das schadenreiche Hochwasserjahr 1851 brachte infolge der
anhaltenden Bodennässe erstmals die gefürchtete Kartoffelkrank-
heit. Ein weiteres starkes Hochwasser wurde 1901 verzeichnet, wobei
die 1855 erbaute steinerne Sandbachbrücke gegen den Zinken
Neustadt und die ganzen Gemarkungsflächen zwischen Sand- und
Dorfbach längere Zeit überflutet wurden. Bei dieser verheerenden
Wasserkatastrophe ertranken im nahen Bühlertal sechs Kinder.
Nach der Ortschronik gab es schon früher 1302, 1760, 1771, 1790
und 1802 größere Überschwemmungen. Eine furchtbare Dürre
herrschte 1540, und empfindliche Teuerungen stellten sich in den
Jahren 1517, 1562, 1571, 1586, 1772, 1815, 1816, 1846 und 1850 ein.

1 Ortenau

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