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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
29. Heft.1949
Seite: 104
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und Wildobst. Die Ausstockung begann bereits im 16. Jahrhundert.
Als Weideland lag der wasserreiche Distrikt außerhalb der Gemarkung
. Die ethymologische Ableitung des Namens aus: ehe, ewa,
ewerecht und allmat, ahmend, allost, elat, lost = Gemeindebesitz verbürgt
dafür, daß die Weid- und Nutzfläche nach üblichen Rechtsgrundsätzen
in das Gemeindeeigentum überführt wurde. Dies
geschah 1776. Der ganze' Ehlet wurde unter die Gemeinden Sinzheim
, Steinbach, Weitenung, Vimbuch und Bühl aufgeteilt und
grundbuchamtlich vermerkt.

9. „Eichheck", westlich des Unterdorfs, war ein fruchtbares Heckengelände
und erinnert an Eichelmast. Im Herbst wurden die Schweine
mit Eicheln und Buchen gefüttert und dafür der Grundherrschaft das
Dehmengeld als steuerliche Abgabe entrichtet.

10. „Eicher", nördlich von Eichheck, wird mundartlich mit Eichet
wiedergegeben und entstammt dem altgermanischen Wort Eichhaart,
das Eichenwald besagt.

11. „Elzhofener Feld" liegt nördlich des Weilers Elzhofen.

12. „Elzhofener Rott" ist mittelgutes Ackerfeld bei Elzhofen. Das
Grundwort „rode", das auf Urbarmachung mit Axt und Ritthaue
hinweist, läßt uns die frühere waldige Beschaffenheit des Erdbodens
ahnen und gibt uns im Flurbegriff „Ruttmatten", d.h. Wiesen auf
gerodetem Wald, einen sinnreichen Aufschluß seiner Wortbedeu
hing.

13. „Ferni", neben dem Eichheck, entstammt dem althochdeutschen
farei, faerei, ferei und war ein kleines, mit Farnkraut bedecktes
Ackerfeld.

14. „Fronbühl", südlich der Saatschule, ist ein flachgewölbtes
Ackerland, bühel ist althochdeutsch puhil, mittelhochdeutsch buhei.
Davon rührt auch der Name unserer Kreisstadt Bühl, ebenso
Niederbühl her. Diese Felder waren früher Lehensgüter und gehörten
wie die Frohnmatten, Frohnbühne und das Frohnfeld vermutlich
zu einem Ding- und Herrenhof.

15. „Frohnbühn", zwischen Frohnmatten und Frohnfeld, war das
Ettergelände für die Scheune der Vogtei, in welcher die Zehnt-
frucht abzuliefern war. Mutmaßlich lag das Vogteigebäude im Unterdorf
neben der abgerissenen Dorfkirche. Der spätere Schulgarten
war jedenfalls der dazugehörige geräumige Hofplatz.

16. „Frohfeld", nördlich des neuen Weges, waren Leihäcker, für
welche dem Fronhof durch die hörigen Bauern allerlei Dienste, wie
Mähen, Graben, Ernten, Pflügen geleistet, Holz-, Jagd-, Fisch- und

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