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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
29. Heft.1949
Seite: 126
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scheint nicht festzustehen, daß die damalige Anlage durch die Römer
um 100v.Chr.im Gebiet der einstigen Markgenossenschaft Schopfheim
den Zug erhalten hat, wie dieser bis zum Jahre 1935 bestand, nämlich
vom Gasthaus zur Sonne in Niederschopfheim südlich bis zum
Mittelbach, dann etwa !400 m östlich zum Ende der Neuführung. Es
liegen zwei Möglichkeiten für eine andere Richtung vor.

Archivdirektor Mone, der die Linienführung dieser Römerstraße
anhand von Flurnamen verfolgte, berichtet in seiner Urgeschichte:
„Von Kenzingen zog die Heerstraße wieder längs dem Fuße des
Schwarzwaldes herab über Herbolzheim — Ringsheim — Altdorf —
Kippenheim und Friesenheim, von welchen Ortschaften Belege vorhanden
sind. Von Friesenheim geht mir die Richtung aus, doch darf
man mit gutem Grund annehmen, daß die Römerstraße längs dem
Gebirge fortgesetzt war."

Nach der ältesten Beschreibung der Gemarkung Oberschopfheim
vom Jahre 1343 hatte der „Hörweg" an der Grenze zwischen Friesenheim
und Oberschopfheim die heutige Zugrichtung. Wenn diese
schon aus der Bauzeit durch die Römer herrührt, dann läge es nahe,
anzunehmen, daß der Zug vom heutigen Engelgasthaus in Oberschopfheim
ab dem sog. „Kleinen Sträßle" folgte bis etwa zur heutigen
Kirche in Niederschopfheim, um dann nach Westen umzubiegen
und westlich des Sixenberges wieder nach Norden zu weisen. Dem
„Kleinen Sträßle", das heute einem Feldweg gleicht, muß in früherer
Zeit eine größere Bedeutung zugekommen sein. Es besteht in Oberschopfheim
ein Gewann-Name „Zwischen den Straßen" für die
Felder, die zwischen dem kleinen Sträßle und der Landstraße liegen.
Nachdem aber bei der Führung des Wasserleitungsstranges durch das
kleine Sträßle nach Niederschopfheim im Jahre 1904 sich keine besonderen
Merkmale ergaben, welche auf eine Erstellung durch die
Römer deuten lassen, bleibt wohl nur der Schluß übrig, daß es der
Vorrömerzeit seine Entstehung verdankt und seine Fortsetzung in
dem Weg fand, der in gerader Südrichtung heute noch durch die hohen
Erlen (Hoherli) über den Schlößleberg nach Friesenheim und von
da weiter nach Lahr verläuft. Vielleicht handelte es sich um einen
vorgeschichtlichen Handelsweg. Die frühere größere Bedeutung des
kleinen Sträßle könnte auch damit begründet werden, daß es, sofern
die Leutkirche Pfarrkirche für die Markgenossenschaft Schopfheim
war, für einen erheblichen Teil der Siedler in der heutigen Gemarkung
Niederschopfheim als K i r c h w e g in Betracht kam. Das
gleiche träfe auch zu, wenn die Kirche in Niederschopfheim Pf arr-

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