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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
29. Heft.1949
Seite: 127
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k i r c h e gewesen sein sollte für die damaligen Siedler im oberen
Schopfheim.

Die zweite Möglichkeit einer andern Führung besteht darin, daß
die Straße ab dem Mittelbach in gerader südlicher Richtung zur Leut-
kirche und westlich am „großen See" (1343 so genannt zur Unterscheidung
des beim Bollenhurst bestandenen „kleinen See") vorbei
über Weiler (Schutterweiler), Schuttern (bis ins 11. Jahrh. Offenweiler
geheißen) und Hugsweier nach Dinglingen zog. Das in dieser
Richtung verlaufende Leere-Sträßle wurde zwar als Verbindung der
Landstraße mit dem Kil-(Kelch-, Kirch- oder früher auch Vieh-)Weg
erst im Jahre 1786 zur Herstellung beschlossen, nachdem das vorherige
Sumpfgebiet der sogen. Leeren erschlossen und urbar gemacht
und wie die sonstigen gemeinsamen Güter zwischen den Gemeinden
Oberschopfheim und Diersburg geteilt worden waren, aber es hat
vorher bereits eine wenn auch primitiv gewordene Wegverbindung
bestanden; im ältesten Güterbuch der Gemeinde Oberschopfheim aus
der Zeit um 1680 ist der Leerweg öfters erwähnt. Dafür spricht ferner
der Umstand, daß im Mittelalter in dieser Gegend ein Hof „die Curia
vor Lütkirch" stand, von dem die heutige Gewannbezeichnung „Hofmatt
" herzuleiten ist; ein weiterer Hof befand sich möglicherweise
auf dem Bollenhurst. Die Brücke bei der Leutkirche über den Dorfbach
wurde 1741 erstellt.

Für die Führung in diesem Zuge sprechen folgende Gründe:

a) Der Weg, welcher von Hugsweier nach Schuttern führt, wird in
Hugsweier heute noch „Heergasse" genannt. Diese Heergasse hat
nach Süden, wenn auch im Ort stückweise unterbrochen, eine
Fortsetzung links der Schutter nach Dinglingen und erreicht bei
der Fabrik Heidinger die dort bestandene Römerstätte beim Abzweig
des ältesten Weges ins Schuttertal; von Schuttern setzt
sich der Weg nördlich zur Leutkirche fort,

b) die Namen Schutterweiler, Offenweiler (Schuttern), Hugsweier
lassen die Anwesenheit der Römer an diesen Orten vermuten,
(?Die Redaktion)

c) das Kloster Schuttern und die Leutkirche waren nicht, wie es
heute scheint, abseits von Verkehrswegen, sondern an der damals
bedeutendsten Straße errichtet worden,

d) diese Wegstrecke könnte schon in der Vorrömerzeit als Handelsstraße
bestanden haben, von den Römern als Teilstrecke ihrer
Heerstraße benützt und erst nach Jahrhunderten als Hauptroute
aufgegeben worden sein, nachdem das Gebiet und die Straße

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