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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
29. Heft.1949
Seite: 141
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Von Otto Kähni, Offe nbur£

Einleitung.

„ O rex gloriae, Christe veni cum pace, Ave Maria."

„O König der Herrlichkeit, Christus, komm und bring den Frieden!" So lautete
die Inschrift einer Glocke auf dem Turm der Kirche von Hl. Kreuz, die 1689 mit
dem gotischen Offenburg in Schutt und Asche gesunken ist. Aus diesen Worten
spricht eine tiefe Friedenssehnsucht. Das 15. Jahrhundert, in welchem diese Glocke
gegossen wurde, war eine Sturmzeit. Eine brausende Gärung ging damals durch
die deutschen Lande. Der Lärm der Zunftaufstände erfüllte die Gassen der Städte.
Die Bundschuher trugen bereits die Fahne der revolutionären Bauernbewegung
durch das Land. An der westlichen Grenze unserer Heimat stand das Kriegsvolk
der Armagnaks, Wenn damals die Pfarrkirche im Namen der Bürger Gott um
Frieden bat, dann wird damit die Tatsache bestätigt, daß sie immer das Herz einer
Gemeinde war. Um sie gruppierte sich das Dorf oder das Städtchen als eine große
Familie, verbunden durch Gottesglaube und Heimatsinn.

Es gibt keine Not und keine Freude, an der die Pfarrkirche nicht teilgenommen
hat. Tage tiefen Gottesfriedens und Sturmeszeiten gingen über sie hinweg. Manches
Gotteshaus wurde schon in früheren Jahrhunderten das Opfer der Kriegsstürme.
Andere mußten im Lauf der Zeit größeren Neubauten weichen. So stammen die
meisten Kirchen unserer Ortenauer Heimat aus den Zeiten des Barock und das
Klassizismus.

Auch die Pfarrkirche „Hl. Kreuz" mit ihrem schlanken, feingegliederten Barockturm
, dem alten Wahrzeichen Ottenburgs, ist erst 200 Jahre alt, während die
Pfarrei selbst in das 12. Jahrhundert zurückreicht. Der Offenburger „Merian" vom
Jahre 1643 zeigt uns ein prächtiges gotisches Gotteshaus. Vor diesem stand aber
auf dem Kirchplatz schon ein romanischer Bau als Zeuge christlichen Lebens. Wie
die Entstehung der Stadt, so verlieren sich auch die Anfänge der Pfarrei Offenburg
im Dunkel der Sage.

Im 3. Buch von Sebastian Münsters Welt-Cosmographia vom Jahre 1550 lesen
wir: „Anno Christi 600 ist auss dem Engelland kommen ein trefflicher mann,
geboren von küniglichen stammen, mitt nammen Offo; der kam der Meinung,
das er möchte den Christenglauben pflanzen under die Teutschen; und auff das
stifftet er das closter Schuttern und ein meil wegs darvon bauwet er auff die '
Kintzig eine bürg, die man Offonisburg nennet, und ist jetzundt ein Reichsstadt
Offenburg genannt."

Anfänge christlichen Lebens in der Ottenau.

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