http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1950/0028
Offenburg wieder zum
alten Glauben zurück und
gewährte Angehörigen
des Straßburger Domkapitels
, die vor der Reformation
flohen, gastliche
Unterkunft. Noch heute
geben zwei Grabsteine
an der Außenseite der
Hl. Kreuzkirche davon
Kunde. Die Inschrift des
einen (Abb. S. 27) berichtet
, daß der Straßburger
Domherr Caspar Wydt,
ein geborener Offenburger
, wegen des Siegs der
neuen Lehre nach Offenburg
übergesiedelt und
1590 hier gestorben ist.
Der andere Grabstein
(Abb. S. 28) ist dem
„Wirdigen Herren Rudolf
Blumenstein...
zum Jungen St. Peter zu
Straßburg" und dessen
Mutter gesetzt worden. Solche Geistliche mögen in unserer Vaterstadt
im Geiste der Gegenreformation gewirkt haben. Natürlich hing
ein Teil der Bürgerschaft auch fernerhin dem neuen Glauben an. Die
Reformation hatte jedoch in Offenburg nur vorübergehend Erfolg.
Epitaph des Straßburger Konventaalen Rudolf Blumenstein
an der Pfarrkirche Hl. Kreuz in Offenburg
Reformation und Gegenreformation in der Landvogtei.
Tiefer und nachhaltiger wirkte die Reformation in den Dörfern
des Offenburger Kirchspiels, die politisch zur Landvogtei Ortenau
gehörten: Bohlsbach, Rammersweier, Zell-Weierbach, Fessenbach,
Ortenberg, Elgersweier und Waltersweier. Seit der Mitte des 15. Jahrhunderts
hatten sich die Kurpfalz und das Bistum Straßburg in den
Ortenauer Pfandbesitz geteilt. 1504, nach dem Landshuter Erbfolge-
krieg, war das Haus Fürstenberg in den Besitz der pfälzischen Hälfte
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