Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
30. Heft.1950
Seite: 40
(PDF, 45 MB)
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in die folgenden Jahre verlegt, wo Pfunner, der schon eine gute
Erfahrung in Altarblättern hatte, in der Offenburger Gegend stark
beschäftigt war. Bei den drei Stücken dominieren die Farben gelb
und blau in der gleichen Tönung. Das von einem geschnitzten Eichenrahmen
eingefaßte Bild ist auf Leinwand gemalt und stellt den Tod
des Kirchenpatrons St. Nikolaus dar (Abb. S. 43). Im Rauchmantel
und mit dem Bischofskreuz auf der Brust schwebt er, die Arme ausgebreitet
, zum Himmel empor. Zu seinen Füßen hält ein Engel in der
Linken den Krummstab, in der Rechten ein Buch, auf dem zwei
Äpfel liegen, während ein anderer den dritten Apfel in den Händen
hat. Zu beiden Seiten des Heiligen tragen zwei Engel den Saum des
Pluviale. Ganz oben schauen vier Engelsköpfe aus dem Himmel
herab, dessen Licht die Gestalt des Verklärten umfließt.

An der Deckenwölbung des Chores ist die Hl. Dreif altigkeit
in einem Freskogemälde verherrlicht. Auf den Wolken thront rechts
Gott Vater in blaubraunem Gewände, in der Linken das Szepter, mit
der Rechten auf die Weltkugel deutend; links davon (vom Beschauer
aus) der Sohn Gottes, den Leibrock über das eine Knie gelegt, mit der
Rechten das Zeichen der Erlösung umfassend, die Linke auf der
Brust; darüber in einem Kreisdreieck der Hl. Geist in Gestalt einer
Taube, die darunter befindlichen zwei Engelsköpfe mit Lichtstrahlen
überflutend. Oben drei weitere Engelsköpfe mit Flügeln, zu beiden
Seiten der Hl. Dreieinigkeit liebliche Engelsgestalten, von denen
eine den Kreuzesschaft umfaßt, eine andere Violine, eine dritte
Flöte spielt. Im Vordergrunde singen aus einem Buche zwei Engel,
wobei einer den Takt dazu schlägt.

Wer hiermit denselben Gegenstand in Herbolzheim und St. Wendel
nach Komposition und Farbengebung, die vom Hl. Geist ausgehenden
Strahlen in Riedböhringen und die musizierenden Engel in
Meißenheim und Niederschopfheim vergleicht, wird kaum noch im
Zweifel darüber sein, daß auch unser Chordeckenbild von Pfunners
Hand stammt.

Das bedeutendste Werk der Malerei in unserer Kirche ist eine die
ganze Decke des Langhauses ausfüllende Himmelfahrt Mariä
(Abb. S. 44). Im Vordergrund ein auf Postament ruhender, reich gegliederter
Marmorsarkophag, daran Rocaillecartouche mit Monogramm
des Namens Maria. Die Apostel umstehen denselben auf der
Rückseite (5), an den Schmalseiten links (1), rechts (4 und 1 Jüngling)
und vorne (2) und zwar kniet St. Petrus nach oben blickend und die
Arme ausgebreitet, dem Beschauer den Rücken zugewandt, links im

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