Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
30. Heft.1950
Seite: 45
(PDF, 45 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1950/0045
genden Künstlern ausgeführt : Deckengemälde und Kreuzwegstationen
: Kunstmaler Emil Brischle-Offenburg, Hochaltar und Seitenaltäre
: Anton Essig-Karlsruhe, Stuck- und Schnitzereierneuerung :
Bildhauer und Stukkateur Robert Matthei-Rastatt, Weisselung und
Tönung der Wände und Decke, Herrichtung von Taufstein, Kanzel
und Beichtstuhl : Erhard Rieger-Lautenbach, Innen- und Außenverputz
, Deckenreparatur : Gipser Peter Netzer-Offenburg.

Die Kosten beliefen sich auf RM 16 919.75. Damit hat das Gotteshaus
ein farbenprächtiges Gewand erhalten und kann als ein
Schmuckkästlein der Ortenau bezeichnet werden.

Bei dieser Gelegenheit darf noch eine Ergänzung zu meinem
Heimatbuch angefügt werden, da sie im weiteren Sinne auch einen
Meister der Kirche betrifft. Es handelt sich nämlich um den Verfertiger
des auf Seite 39 genannten Kelches. Dieser ist aus Silber,
vergoldet und wiegt ca. 1 kg. Nach einer Rechnung im Pfarrarchiv
wurde er samt Patene und einem silbernen Löffelchen im Jahre 1806
durch Pfarrer Fahrländer um den Preis von 91 fl. 30 kr. von dem
Juden Isaak Beer erworben. Das Stück ist in den typischen Formen
der Rokokozeit gehalten, mit Engelsköpfen und 6 aufgelöteten
Emaillemedaillons verziert. Auf diesen ist in Farben gemalt : am
Fuß : 1) ein Allianzwappen, aus 2 Teilen bestehend, links auf blauem
Grunde grüner Dreiberg, darüber Pfeil mit Schlange in weiß (Äskulapstab
?), rechts auf gelbem Untergrunde 3 schwarze zusammenstoßende
Kreuze, unten 2 in Andreasform, darauf ruhend ein drittes
in griechischer Form mit gleichlangen Balken; 2) die hl. Mutter Anna;
3) St. Mauritius mit Fahne (weißes Kreuz im roten Feld). An der
Cuppa : St. Johannes der Täufer, St. Josef, Immaculata. Leider ließ
sich bis jetzt der Auftraggeber und die Verwendung des Kultgerätes
nicht ausfindig machen, da das Wappen nicht bekannt ist. Dagegen
gelang es mir, den Künstler festzulegen. Ganz unten am Fuße des
Kelches ist die Augsburger Zirbelnuß angebracht in der Form, die
das Beschauzeichen 1712/13 hatte. Daneben die Signatur des Meisters:
D I S, nicht wie Wingenroth (in „Kunstdenkmäler des Kreises Offenburg
, Seite 46) meint : D I B . Demnach ist die Arbeit dem Augsburger
Goldschmied Johann David Salier zuzuschreiben, der 1693
heiratete, 1707 Geschaumeister war und 1724 starb. Nach Rosenberg
(„Der Goldschmiede Merkzeichen", Band I, Seite 177, Nr. 760) sind
von ihm noch folgende Stücke nachzuweisen : Büste des hl. Stephan
im Dom zu Paderborn, teilvergoldeter Wettersegen mit Kreuzpartikel
im Reichenauer Münster, weißes Schild in der Liebfrauen-

45


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1950/0045