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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
30. Heft.1950
Seite: 50
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dem Schwabenland in Euenheim eingewandert war. Zu den Radikalen
gehörte auch der Sohn des Murer-Hans, S e r a p h i n , geb. 3. Jan.
1822, und dessen Vetter Eduard Kirn, ein Sohn des Maurers Anton
Kirn (Murer-Toni), eines Bruders des Joh. Kirn. Ein Sohn des
Seraphin, Bernhard, ist der Schwiegervater des in Ettenheim und
Umgebung bekannten Mechanikermeisters Ostermann. Das Haus
des Murer-Hans stand in der Westlichen Ringstraße in der Nähe des
Geburtshauses des bekannten Historikers Joh. Bapt. v. Weiss. In
jenem ist heute noch im Dachgeschoß die Öffnung zu sehen, durch die
Seraphin später flüchten sollte. —

Dem Kreise der Radikalen gehörte ferner an : Peter Weiss,
genannt der Nagler-Peter, ein Stiefbruder des Küfers Felix Schmidt,
von dem ein Enkel, Heinrich Schmidt, 2. 7. 50 noch in Ettenheim lebte.
Der Nagler-Peter hatte seine Nagelschmiede in einem Hausanbau im
alten Festungsgraben am Ringsheimer Tor, der heute noch steht. Der
Nagler-Peter galt als der Ettenheimer „Erzrevolutionär", dessen
stereotyper Ausruf beim Zeitungslesen lautete : o Viehvolk !

In seiner Nähe beim „Dume-Tor" (Thomas-Tor = Ringsheimer Tor)
in der Thomasstraße wohnte der Hutmacher KasparSanto, auch
einer der Ettenheimer Radikalen-. Zu diesen gehörten ferner der
Werber August, Vogt Karl und Vogt Wilhelm, der
Schulz Schmied und der Winterer Heiner, der im
Volksmund nur der „Demosthenes" hieß, da er sehr belesen war und
im „Freihof" beim Schoppen immer große Reden an seine Mitbürger
hielt. Er war der Großvater des in Freiburg verstorbenen Tierarztes
Dr. Winterer. — Als Revolutionsteilnehmer werden ferner benannt :
der Kammacher Lorenz Schulz, s. Z. wohnhaft oberhalb des
Gasthauses zum Lamm, und der LorenzStrickler, genannt der
Raffele-Lorenz, s. Zt. wohnhaft unterhalb der heutigen Milchzentrale,
ferner Benjamin Meyer, der Großvater von Joseph Meyer,
Austraße 11, der eine Zeitlang in den Kasematten von Rastatt saß.
Ein Sohn des Benjamin, Emil Meyer, heiratete nach 1872 in das Haus
Austraße 11 und übernahm auch das Frachtgeschäft des Sebastian
S a r t o r i , dessen Witwe er heiratete, des letzten dieses in Ettenheim
früher stark vertretenen Namens. Dieses Frachtgeschäft besteht
heute noch. —

Als im März 1848 der Tag der Offenburger Volksversammlung
anbrach, waren die Ettenheimer mit Leib und Seele dabei. Auf
Leiterwagen mit Musik fuhren sie nach Offenburg, unterwegs Zuzug
aus anderen Ortschaften erhaltend. Der Säger-Sepp hatte sich mit

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