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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
30. Heft.1950
Seite: 51
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eigenem Fuhrwerk den Ettenheimweilerern angeschlossen, die auf
einem vierspännigen Leiterwagen mit 6 Musikanten auszogen. Der
Säger-Sepp, wie der damalige Besitzer der Sägmühle am Mühlenbach
östlich Ettenheim (später Benz'sche Säge, heute Getreidemühle
Tröndle), Joseph Henninger, genannt wurde nahm seine
beiden Buben Alex und Kaspar mit. Dieser Kaspar Henninger lebte
von 1837 bis 1927, ist also 90 Jahre alt geworden und wußte noch in
den 1920er Jahren von seinen Revolutionserlebnissen interessant
zu erzählen. Er lebte bis zu seinem Tode bei seinem Sohne Hugo
Henninger in der Austraße, der im Jahre 1947 mit 76 Jahren nun
ebenfalls verstorben ist. Bei ihrem Einzug in Offenburg wurde die
Ettenheimer Kolonne jubelnd begrüßt, auch von Hecker selbst, der,
mit einer roten Schärpe geziert, von einem Balkon heruntergrüßte.

In familiengeschichtlicher Beziehung sei noch erwähnt : Der Säger-
Sepp ist nicht nur der Großvater des t Hugo Henninger, sondern
auch des Bäckers Karl Henninger am Oberen Tor, der heute noch im
Volksmund nur der „Säge-Beck" heißt, und des ölers Jos. Henninger
in der Ettikostraße. Deren Väter waren Brüder des Kaspar H. —

II. Der April-Aulstand.

Bald nach der Offenburger Versammlung kamen die aufregenden
und stürmischen April-Tage, zu denen Ficklers Versammlung in
Achern am 2. Äpril und dessen Verhaftung durch Mathy am 8. April
den Auftakt gaben. Heckers Auszug aus Konstanz am 13. April und
seine Niederlage auf der Scheideck am 20. April waren auch in
Ettenheim das Tagesgespräch, das sich dann in einem Zuge von 90
bewaffneten Ettenheimern nach Freiburg auswirkte. Hierüber erzählt
in anschaulicher Weise ein gewisser Hermann Mors in einer
kleinen Schrift (Mannheim, Buchdruckerei Schneider, 1866), die bis
jetzt in Ettenheim unbekannt gewesen sein dürfte. Dieser Mors
stammte aus Neustadt i. Schw., wo sein Vater Beamter gewesen war,
war in Freiburg Student gewesen und seit Anfang 1848 beim Amts-
revisorat Ettenheim als Gehilfe beschäftigt, wo er sich für das
Notariatsfach ausbilden wollte.. Das Amtsrevisorat war eine Rechtsabteilung
des Bezirksamts, der Aufgaben der freiwilligen Gerichtsbarkeit
oblagen. Man geht wohl nicht fehl in der Annahme, daß es
sich bei M. um einen mehr oder weniger verbummelten Studenten
gehandelt hat. Eine wörtliche Wiedergabe seiner Schilderung ist
wegen ihres Umfangs hier nicht möglich. Es folgt deshalb ein Auszug

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