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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
30. Heft.1950
Seite: 66
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sich durch ein Fenster einige Glas Bier reichen. Viele wurden nach
Abgabe der Waffen nach Hause entlassen und kamen mit Geldstrafen
davon. Müllers Sohn Ludwig hat später die Lammwirtschaft
von ihm übernommen und lange Zeit betrieben.

Eine Schar unter Geometer Vinzenz Jäger, geb. 1822, der
auch nicht ganz freiwillig mitgegangen war, aber zufolge seines
Alters noch zum L Aufgebot zählte — er rückte mit Bürgermeister
Dörle von Herbolzheim aus —, nahm den Weg über das Gebirge,
um mit den Preußen nicht in Berührung zu kommen, und kam erst
nach langen Irrfahrten nach Hause. Jäger war später eine bekannte
Ettenheimer Persönlichkeit. Er hat auch eine Reihe schöner Zeichnungen
des Ettenheimer Stadtbildes gefertigt, die heute noch in
manchen Bürgerhäusern zu finden sind. Ein Sohn von ihm, Prof. a. D.
Edmund Jäger, lebt heute wieder in Ettenheim, nachdem er lange
Jahre in Pforzheim tätig war (geb. 1874). —

Manche Ettenheimer saßen schon oder landeten auch in den Kasematten
von Rastatt. Oben in I ist schon der Benjamin Meyer
genannt. In drei gedruckten Heften aus jener Zeit mit mehreren
Tausenden von Namen aus dem ganzen Land sind folgende Ettenheimer
vermerkt: Fort A No. 179 : Kanonier SebastianBross-
mer (Festungsartillerie), No. 431: Kanonier Lorenz Etsch-
m a n n (Munitionskolonne), No. 962 : Soldat IsidorHerbstrith
(Artillerie), No. 2096: Wachtmeister Karl Schilling (Art.),
Fort C : No. 307 : Wilhelm Landherr, Wundarzneidiener.

Die genannten Verzeichnisse enthalten ferner noch 30 Namen aus
folgenden Orten des früheren Amtsbezirks Ettenheim : Altdorf,
Dörlinbach, Ettenheimmünster (früher Münstertal), Grafenhausen,
Kappel a. Rh., Kippenheim, Ringsheim, Rust, Schmieheim, Schweighausen
, Wallburg.

Aus den Revolutionskosten-Akten der Stadt Ettenheim ergeben
sich einige interessante Feststellungen, welche die ganze Entwicklung
von Mai bis Juli 1849 schlaglichtartig beleuchten:

Schon vor dem 20. Mai 1849 war eine aus den „Bürgern" Erdin
von Kippenheim, Weinacker von Mahlberg, Fuchs (richtig
wohl Fux) von Ettenheimmünster bestehende Deputation in
Karlsruhe gewesen. Zweck und Erfolg sind nicht ersichtlich.

Auf Grund eines Beschlusses des Gemeinderats vom 1. Juni 1849
begleitete Gemeinderat Anker die Wehrmannschaft des I. Aufgebots
nach Karlsruhe. Er erhielt dafür 8 Gulden.

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