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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
30. Heft.1950
Seite: 70
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Der Franko! in Zunsweier

Von Oskar Köhler

In Kolbs topographischem Lexikon lesen wir unter dem Stichwort
„Zunsweier", daß der Zehnten dieses Ortes im Jahre 1016 von Kaiser
Friedrich II. dem Kloster Schuttern geschenkt wurde. Ob damals
schon ein Gebäude als Fronhof dazugegeben wurde, läßt sich nicht
teststellen. Die Schenkungsurkunde von 1016 meldet nichts davon.
Dagegen erwähnt ihn der Stiftsbrief, den Kaiser Sigismund im Jahre
1418 dem Kloster ausstellte, und dort ist er als „Fronhof zu Zunsswiler
mit sinem freyen Gedinggericht" angeführt. Genaueres über diesen
Hof erfahren wir aber erst aus dem Jahre 1539. Damals gab er
Anlaß zu einer Auseinandersetzung zwischen Abt Konrad von
Schuttern und dem Herrn von Geroldseck. Es handelte sich um die
Frage, ob der Hof dem Grafen fronpflichtig sei. Nach der Darstellung
des Abtes war er von jeher fronfrei gewesen. Zu der Ansicht, der
Hof habe nach Geroldseck zu fronen, sei es durch folgende Umstände
gekommen : Die Meier hatten neben dem Fronhof bis dahin auch das
sogenannte Widemhöflein in Lehne. Von diesem Höflein
stamme die geleistete Fron, nicht aber von dem Klosterhof. Jetzt sei
das Widemhöflein wieder besonders verliehen, und der Graf habe
deshalb keine Forderung mehr an den Klostermeier zu stellen. Um
die Sache zu klären, riefen beide Parteien eine Anzahl Zeugen auf,
die in Schuttern bzw. in Zunsweier verhört wurden. Aus ihren
Erklärungen läßt sich einiges zur Geschichte des Fronhofes zusammenstellen
. Zunächst folgende Reihe der Lehensmeier von 1539 rückwärts
: Hans von Starken, Klaus Dubach, Zürnen Hanns, Martzollfs
Jakob, Heintzen Jakob, Böcklin Jakob, Sparbotts Hennslin, Wentzen
Hanns, der Kummerlin. Zürnen Hanns stammte aus dem Ortenbergischen
, Martzolff aus Zunsweier, Heintz aus Niederschopfheim,
Wentz aus Schuttern. Diese alle kamen also aus der nächsten Umgebung
. Der Böcklin war am weitesten her : aus Freiburg. Von
Martzollfs Jakob heißt es, daß er nicht unter 20 Jahren auf dem Hof
gesessen habe. Von dem Zeugen, der dies vorbringt, ist diese Zeit
offenbar als auffällig lang empfunden worden. Andere, wie z. B.
Böcklin, scheinen nur ein oder zwei Jahre auf dem Hof ausgehalten
zu haben. Man wird also mit der angegebenen Reihe der Lehensmeier
etwa auf das Jahr 1490 zurückkommen. Der Stiftsbrief Sigismunds

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