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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
30. Heft.1950
Seite: 81
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gegen Vorbehalt der Wiedereinlösung (diese erfolgte restlos im
Rechnungsjahr 1765/66). Damit war das Unternehmen finanziell
gesichert.

Bis zu diesem Zeitpunkt waren auch die Pläne Rohrers vollendet,
so daß am 30. Juli 1756 der Stiftsdekan Baron Joseph von Neveu
aus Baden nach dem vorgeschriebenen Ritus im Auftrag des Bischofs
Franz Christoph von Hutten von Speyer den Grundstein legen
konnte.

Nach einem Bericht der Markgräfin Franziska Augusta Sibylla
hatte man früher entschieden, den ersten Grundstein von 1701 an
„einen passenden Ort", das heißt zur Schloßkirche, zu verlegen.
Hans Georg Stö(h)r versichert jedoch (1737), daß er und der verewigte
Baumeister Rohrer nachgegraben, aber wegen des nachdringenden
Wassers nicht dazu gelangen konnten, obwohl sie die
„Wassermühle" gebraucht und etwa 17 Schuh tief gegraben hätten.
Der jüngere Rohrer schreibt i. J. 1753, daß zur Ersparnis von Kosten
die alten Fundamente liegengeblieben seien. Sie waren auch unbenutzbar
geworden. Um des Wassers Herr zu werden und eine
taugliche Grundlage zu gewinnen, mußte man vor der Mauerung
der neuen Fundamente sogar Eichenröste legen.

Der Bau wächst

Laut Ausweis der den Stadtrechnungen jener Baujahre beigehefteten
Lohnzettel wurde das Baumaterial aus dem Murgtal und der
Umgebung der Stadt herängeschafft. Die hellroten Sandsteinblöcke
kamen vom schwarzen Gehren, Kalk, Ziegel und Mauersteine lieferten
vornehmlich Haueneberstein und Ebersteinburg, Holz flößten die
Gaggenauer und Ottenauer auf den braunen Fluten der Murg herab,
Staffelsteine, auch gebrochene und gehauene Platten rollten Gaggenauer
und Bischweierer Fuhrleute auf starken Lastwagen hierher,
während Michelbacher mächtige Quadersteine aus dem Sulzberg
heranführten, dagegen brachten Rotenfelser und Winkler eichene
Borde (zum Teil für Kirchenstühle), die Beuerner (= Lichtentaler)
auf Ochsenkarren und schweren Wagen Holz und Steine aus ihrem
Talraum.

Die Bauarbeiten liefen, scheint es, in den folgenden Jahren nie
auf vollen Touren; so waren nach der beweglichen Klage des Architekten
als Handlanger statt der verlangten acht kräftigen Hand-
fröner zeitweise nur Frauen und Kinder angetreten. Aber i. J. 1761
wurde schließlich doch der „Kirchenstrauß" ausgesteckt, und nach

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