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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
30. Heft.1950
Seite: 116
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Dessen ungeachtet habe ich dieser Tagen von dem Rat und Haslachischen Rentmeister
Baur einen Brief erhalten, in dem er mich berichtet, daß ein ausländischer
Maler von Rottenbarg die nämliche Arbeit um 5 Louisdor übernommen habe und
daß mir in meinem Gesuche nicht mehr zu willfahren seie. Auf gleiche Art seien
auch die zwei Altarblätter für Welschensteinach dem Schreiner mit in den Accord
gegeben worden, und ich dürfe mich ebenfalls nicht mehr darauf vertrösten.

ßekannterdingen ist die gnädigste Versicherung, daß mir derlei Arbeiten vorzüglich
sollen eingeräumt werden, das ganze Gehalt, welches mir als dem wirklichen
Hofmaler angewiesen wurde. Wenn ich aber immerfort wieder leer sollte
abziehen müssen, wüßte ich die nötigste Unterkunft nicht zu verdienen. Obge-
dachtermaßen habe ich gewiß einen sehr leidentlichen Ansatz gemacht. Falls aber
nichts als eine Pfuscharbeit sollte erforderlich sein, werde ich mich wider Willen
dazu verstehen müssen und folglich auch im Preis selbst herunterfallen.

Ew. Hochfürstliche Durchlaucht bitte ich daher, Höchstdieselbe geruhen zu befehlen
, daß mir die obgedachte Kirchenarbeit vor einem Fremden, und zwar in
einem billigen Preise solle überlassen werden.

Regierungsanweisung, 22. November 1776 : Communicatur dem Herrn Hof- und
Regierungsrat v. Hinlinger, um mit Gelegenheit der Haslachischen Amtsvisitation
hierüber die behörige Information einzuziehen und sofort Bericht zu erstatten.

Die Regierung an das Obervogteiamt Haslach.
Donaueschingen, ff, Januar 1777. Entwurf.

Nachdeme sich der dahiesige Maler Weiß bereits' erkläret, daß er das große
Blatt zu dem Steinachischen Hochaltar um jenen Preis, wie solches der Rottenbur-
gische Maler zu übernehmen sich angetragen, ohnmöglich herzustellen imstande
seie, so habt Ihr nun sotane Arbeit letzterem nach dem mit demselben schon getroffenen
Accord ohne weiteres zu überlassen. Wir senden Euch dahero das Modell
anmit wiederum zurück.

Die bisherigen Nachrichten werden wertvoll ergänzt durch ein Heft im Pfarrarchiv
Steinach, dessen Einträge von der Hand des Pfarrers Johann Michael Hauger,
des dritten Nachfolgers von Gengwisch, stammen; ich verdanke seine Kenntnis
dem bereitwilligen Entgegenkommen des derzeitigen Pfarrherrn in Steinach Franz
Banholzer.

Hauger, gebürtig aus Sunthausen bei Donaueschingen, war Pfarrer in Steinach
vom Sommer 1775—1794. Er starb dort am 27. Februar 1794.

Hauger hat auf 22 Seiten einmal die Arbeitsvorgänge der Jahre 1777 bis 1779
festgehalten; indes bietet sein Heft auch Vertragsoriginale, und schließlich ist es
ein Rechenschaftsbericht über Einnahmen und Ausgaben. Beide Spalten stimmen
auf den Heller genau. Sie verbuchen den Betrag von 2272 Gulden 7 Kreuzer und
2 Heller. Die Einnahmen erscheinen in zahllosen Einzelposten, bis hinab zu aller-
kleinsten Beträgen. Dabei ist 1 Gulden = 60 Kreuzer, 1 Kreuzer = 7 Heller.

über den Hochaltar vermerkt Hauger ; „Vom 3 ten bis 9 ten Augusti anno 1777
ist der Hochaltar aufgerichtet worden, worfür Herr Rat und Rentmeister Baur, wie
mir zu vernehmen gekommen, dem Schreiner Hanß Jerg Sutter von Haslach für ihn
und den Bildhauer von Schönberg bezahlt 440 Gulden, auch ersterem eine Diskretion
gegeben mit 5 Gulden, dem Maler aber Johann Herrmann von Rottenburg
fürs Altarbild 55 Gulden, zusammen also 500 Gulden".

„Anno 1778 den 7. April verspricht Herr Franz Anton Wittmer, Fassungsmaler
von Donaueschingen, den Hochaltar der Pfarrkirche zu Steinach wie auch die Kanzel
daselbst samt allem, was zu beiden gehört — nämlich zur Kanzel die 4 letzte Ding
des Menschen, zum Hochaltar aber die Bildnussen SS. Petri et Pauli, die 4 Erz-

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