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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
30. Heft.1950
Seite: 117
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engein, 2 Cherubin, die Erhöhung der Schlangen und des Kreuzes — nebst Gottvater
und Hl. Geist unter dem Chorbogen zu fassen..Er verbindet sich auch zugleich,
den Bruderschaftsaltar daselbst frisch abzuziehen, sodaß dieser dem neugefaßten
Altar des hl. Josephs [vgl. untenl gleich und ähnlich seie, auch die daraufstehenden
Figuren Zachariae und Elisabeth samt denen 2 Reliquiaren und Rahmen SS. Georgii
und Martini zu fassen" gegen ein Honorar von 500 Gulden. (Abb. S. 115.)

„Ferner ist ihme, Faßmaler, den 19. Julii 1778 versprochen worden für andere
in obigem Accord nicht einbegriffene Arbeiten als 1. für Ausmalung der 4 leeren
Rundellen im Chor, deren das vordere die Hl. Dreifaltigkeit, die 3 übrigen die
triumphierende, streitende und leidende Kirche vorstellen sollen, auch des
Sämanns auf der Kanzel — 15 Gulden. 2. ein Baldachin von Tuch auf Sammetart,
rot mit goldenen Sternen, von der Krön bis unter die Apostel, beiderseits bis auf
die Pfosten, samt den darzugehörigen 2 Kindlein zu malen und das Tuch wie alle
andere Ding selbst darzu zu schaffen — 100 Gulden." 3. weitere Faß- und Marmorierungsarbeiten
85 Gulden. — Gesamthonorar : 700 Gulden.

Wittmer führte nur einen Teil der Arbeiten selbst aus, einen Teil überließ er
seinem „Gesellen", dem Faßmaler Joseph Antoni Baur von Engen :

„Den 24. August 1778 ist Herr Wittmer, da ich sehr gern ihn bei seiner Arbeit
hätte bleiben gesehen, von hier abgegangen, um seine in der Domkirchen zu
Konstanz obhabende Arbeit zu besorgen, und hatte hernach einiges Mißvergnügen
ab dem, daß, wie ihne gedunkte, seinem Gesellen mehrere Arbeit aufgebürdet
worden, was nicht im Akkord stehe, weit mehr aber sei nicht gehalten worden,
was der Akkord verspreche.

Zahlungen bezog Wittmer selbst zwischen dem 28. April 1778 und dem 17. August
1778. Die weiteren Quittungen vom 9. September, 3. Oktober und 17. Oktober
lauten : „Das bezeuge in Abwesenheit des Herrn Wittmer auf Verlangen seiner
Frauen, welche in meiner Gegenwart das Geld empfangen hat, ich Joseph Antoni
Baur, Fassungsmaler".

Damit ist der schmucke Hochaltar mit seinem ungewöhnlichen, indes sehr wirkungsvollen
Baldachin zeitlich und hinsichtlich der Meister mit der Einschränkung
festgelegt, daß der Name des „Bildhauers von Schönberg" zunächst noch offensteht.

In erfreulicher Bereitwilligkeit, die Kirche würdig auszustatten, gaben die Kirchspielorte
zwei weitere Stücke in Auftrag : den zweiten Seitenaltar und ein
Heiliggrab :

„St. Josephsaltar. Anno 1777 den 24. Februarii versprachen die drei Stabsvögte
der Steinadler Pfarrei dem Hanß Jerg Surfer, Schreiner in Haslach, 300 Gulden,
worgegen er, Schreiner, sich verbindet, einen neuen Altar in allhiesige Pfarrkirchen
auf der Männerseite mit aller Schreiner-, Bildhauer- und Malerarbeit, die Fassung
alleinig ausgenommen, so herzustellen, daß dieser dem nebenstehenden Bruderschaftsaltar
durchaus gleich und ähnlich sein solle, und zwar wolle er nebst der
von ihm selbst zu verfertigenden Schreinerarbeit noch auf seine Kosten das Altarblatt
mit der Bildnus des hl. Josephs und zwei neben dieses zu stellende Figuren
St. Joachim et Annae wie auch die in die Höhe kommen sollende Statuen des
hl. Urbani nebst denen zwei kleinern darnebenstehenden Bildern SS. Simeonis et
Annae prophetissae machen lassen".

Zum Vertragsabschluß mit Sutter hatten sich die Männer im „Pfarrhof zu
Steinach" zusammengesetzt. Ein Jahr später, am 3. April 1778, beauftragten sie
den Faßmaler Franz Anton Wittmer, den St. Josephsaltar so zu lassen, daß dieser
seinem nebenstehenden Bruderschaftsaltar nach dessen Abziehung vollkommen
gleich und ähnlich seie". Dafür solle Wittmer 200 Gulden bekommen.

Und gegen Ende des Jahres, am 1. Dezmber 1778, „versprachen Endsunterschriebene
[Joseph Antoni Baur und Hanß Jerg Sutterj, alle Maler- und Schreinerarbeit
zum Hl. Grab nach Anweisung des Modells — mit Hinzusetzung zweier Propheten

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