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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
30. Heft.1950
Seite: 119
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HAUSACH

Salzmanns Gutachten von 1762 und 1763

Im Frühjahr 1762 kamen der Pfarrer und die Bürgerschaft darum
ein, daß „in Ansehung der Baufälligkeit der Pfarrkirche und androhenden
Gefahr, so sich durch einen großen Riß in dem Glockenturm
zutage geleget hat, die Pfarrkirche erweiteret oder allenfalls trans-
lociert, zugleich dem Umbsturz drohenden Glockenturm gesteuert
werden möchte".

Nach einer Besichtigung der Pfarrkirche und des Turmes durch den
Wolfacher Rentmeister Straßer und Salzmann erstattete dieser schon
wenige Tage später der Kammer folgendes Gutachten :

Die Untersuchung des Turmes habe ergeben, daß dieser einen
Werkschuh, und zwar ,vom Chor hinauswärts' überstehe. Auch sei
auf der einen Turmseite oberhalb der Glocken eine Öffnung, im
Glockenladen sei nämlich der Bogen gesprungen. Beide Turmgiebel
bedürften am Satteldach der Instandsetzung. Natürlich wäre wünschenswert
, daß der Turm ,in seiner perfection und aufrecht' stünde,
doch bestehe keine Einsturzgefahr.

Auch wegen des Chores drohe keine Gefahr. Zu aller Vorsorge
und Sicherheit sei jedoch ,der Spalt oder Sprung an dem Chorgewölb
gegen dem Turm' gründlich auszubessern. Die Überwachung werde
zeigen, ob der Riß wieder auftrete. Sollte er sich vergrößern, sei
allerdings für Turm und Chor eine Gefahr zu besorgen.

Dem Eindruck nach sei das Langhaus und Dachwerk in gutem
Stand. Eine etwaige Vergrößerung um ein Drittel lasse indes alle
Fragen offen. Sie verlange den Abbruch des Langhausgiebels. Erfahrungsgemäß
träten bei derartigen Eingriffen Folgen auf, die sich
vorher nicht absehen ließen, ,wohingegen, so dergleichen alte Gebäu
in der Ruh verbleiben, diese noch viele Jahr gestanden wären und
gedauert hätten'. Für eine solche Maßnahme sei es dann rätlicher,
einen Neubau vorzusehen, ,als durch Vergrößerung des Langhauses
auf eine so kostbare und des Kostens halber ohndeterminierliche
Reparation' sich einzulassen.

Zwischen dem Chor der Kirche und dem Turm, ,allwo das Holz an
dem Dachwerk verfaulet', seien Gebälk und Dach gründlich in Ordnung
zu bringen. Auch seien die Dächer auf Chor und Langhaus
nachzusehen. ,Uberdies aber wäre gut, im Langhaus bei dem Neben-

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