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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
30. Heft.1950
Seite: 121
(PDF, 45 MB)
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In Hausach ist somit Salzmanns Wirksamkeit zwar völlig ohne
Belang, vermerkenswert scheint hier lediglich seine Tätigkeit als
Gutachter und, wegen der Einzelheiten, das Gutachten selbst.

WELSCHENSTEINACH (Um- und Neubau der Kirche)

Im Badischen Kunstdenkmälerwerk wird der Kirchenbau in Welschensteinach
dergestalt charakterisiert : „Die jetzige Kirche ist ein
schlichter, einschilfiger Bau des 18. Jahrhunderts. An dem Sturz des
Fassadenportals die Jahreszahl 1771. Das Äußere wird durch Lisenen
gegliedert. Die gesamte Kirche wurde 1840 bedeutend restauriert.

Der an die Nordseite des Chors anstoßende viereckige Turm entstammt
bis zum Uhrgeschoß einschließlich noch dem 12. bis 13. Jahrhundert
; er wurde im 18. Jahrhundert überarbeitet und um zwei
Stockwerke, mit den üblichen rundbogigen Schallöffnungen im jetzigen
Glockenstockwerk, Satteldach mit zwei Volutengiebeln, erhöht.
Die alten Teile zeigen solides Mauerwerk aus Bruchsandsteinen, an
den Ecken jetzt übertünchte Quader. Im Erdgeschoß nach Norden
und Osten schießschartenähnliche Lucken, nach dem Chor zu einfache
Rundbogentüre; über ihr ganz geringe Gemäldespuren, die
weiter hinauf durch die im 18. Jahrhundert vorgelegte Mauer verdeckt
werden. Im jetzigen Uhrengeschoß sind nach allen vier Seiten
noch die alten Schallöffnungen erkennbar, wenn auch zugemauert;
gekuppelte Rundbogenfenster, in ihrer Vereinigung von Doppel-
säulchen mit abgehauenen Kapitellen getragene Bögen, an den seitlichen
Laibungen einfacher abgeschrägter Kämpfer (Abb. S. 122).

Die ursprünglich dem Mittelalter entstammenden Umfassungsmauern
des Friedhofes sind im 18. Jahrhundert neu hergestellt und
gedeckt worden."

Unzweifelhaft hatten der Kirchturm und auch die Ummaue-
rung Wehrcharakter. Eine für Württemberg durchgeführte Untersuchung
ergab, daß die Zahl der mittelalterlichen Dorfkirchen, die als
Wehrbauten dienen konnten, überaus groß ist; eine Uberprüfung bei
uns dürfte zu ähnlichen Ergebnissen gelangen.

Der mittelalterliche Wehrbau ist in Welschensteinach nicht völlig
verschwunden. Namhafte Teile übernahm der in der zweiten Hälfte
des 18. Jahrhunderts nötige Neubau durch Umbau. Ein glücklicher
Zufall will, daß mit den Bauakten ein Grundriß der alten Kirche
erhalten blieb, ebenso wie ein Entwurf für den neuen Bau, in den die
verwendbaren alten Bauteile eingezeichnet sind.

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