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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
30. Heft.1950
Seite: 151
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derung mehr an ihn hätten. Eine Neuverpachtung fand darauf während
des Krieges nicht mehr statt; der Betrieb des Bades dürfte
wohl auch nicht möglich gewesen sein; Amtmann Dornblueth zog
mit seiner Familie nach Griesbach, wo er dann, wie erwähnt, 1697
gestorben ist.

Nachdem im gleichen Jahr der Krieg durch den Frieden von Rys-
wijk beendet wurde, entschied sich auch das weitere Schicksal des
Bades Griesbach dahin, daß sich die Eigentümer zu einem Verkaufe
entschlossen. Schon im nächsten Jahre kam ein Verkauf an den
Pfalz-Birkenfeldischen Rat und Oberamtmann der Grafschaft Rap-
poltstein Franz Lucas Bartmann in Rappoltsweiler und dessen
Vetter31) Leonhard Bartmann, Schultheiß in Oppenau,
zustande. Am 4. Juni 1698 wurde der Kaufbrief darüber ausgefertigt32
). Um den Preis von 15 000 fl ging das ganze Gut mit allen
dazu gehörigen Gebäuden, Gärten, Äckern, Matten, Wiesen, Wäldern,
Weiden usw. auf die Käufer über; nur das Patronatsrecht an der
Kirche und die Versehung des Gottesdienstes behielt sich das Kloster
Schuttern vor.

Auch die neuen Eigentümer bewirtschafteten den Sauerbrunnen
nicht selbst, sondern verpachteten ihn um jährlich 650 fl Zins an
Lorenz Moseder (Mosetter), einen Sohn des verstorbenen
gleichnamigen Wirts „zum Goldenen Apfel" in Straßburg"), dessen
Mutter Susanna Moseder geb. Olberin ihm und den Käufern ein
Darlehen von 750 Pfund Straßburger Pfennig gegeben hatte, das
durch eine Hypothek auf dem Bad Griesbach gesichert wurde34).
Lorenz Moseder war noch im Jahr 1706 Wirt auf dem Sauerbrunnen
und zog offenbar erst mit dem damals eingetretenen neuen Besitzwechsel
ab.

Nach dem Kaufvertrag war die Hälfte des Kaufpreises sofort, der
Rest von 7500 fl in Raten innerhalb sieben Jahren zu bezahlen. Die
Anzahlung erfolgte durch Franz Lucas Bartmann pünktlich, dagegen
kamen die Käufer mit den Ratenzahlungen in Verzug, wohl eine
Folge des neu ausgebrochenen Krieges. Daraus ergaben sich unter
den Vertragsparteien Rechtsstreitigkeiten und langwierige Verhandlungen
, die erst nach dem Tode des Schultheißen Leonhard
Bartmann zu einem Ergebnis führten. Am 12. März 1706 schlössen

31) v. Weedi, a. a. O., S. 442, nimmt irrtümlidi an, daß die beiden Bartmann Brüder gewesen seien.

32) Bad. GLA. Abt. 229/34206 — v. Weech. a. a. O., S. 442/43.

33) Er gehört vermutlich dem heute noch in Schiltach ansässigen Geschlecht Mosetter an.

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