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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
31. Heft.1951
Seite: V
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1951/0005
legle 1898 die Reallehrerprüfung ab. 1902 versetzte- ihn die Schulbehörde
nach Wollach, um ihm wenige Jahre später die Leitung der
dortigen Bürgerschule zu übertragen. Ein Vierteljahrhundert hat Franz
Disch als Bürgerschulvorstand eine sehr erlolgreiche Erziehertätigkeit
entfaltet. 1929 trat er in den Ruhestand und siedelte noch in demselben
Jahre nach Zell a. H., der Heimat seiner Gattin, über.

Die Jahre seiner Wollacher Wirksamkeit waren auch von einem
überaus lleißigen Schallen aut dem Gebiet der Heimatgeschichte aus-
gelüllt. Die Geschichte des Kinzigtalstädtchens lesselte ihn. In stiller,
emsiger Arbeit trug er das reiche Quellenmaterial zusammen und hielt
zahlreiche Vorträge. Die Frucht dieser Tätigkeit war die ,,Chronik der
Stadt Wollach", die 1920 erschien. Das 700 Seiten umlassende Werk,
das von einem Bienenlleiß und einer ungeheuren Arbeitskralt zeugt,
enthält das gesamte Tatsachenmaterial in einer klaren, übersichtlichen
Darstellung. Nach seiner Übersiedlung nach Zell a. H. vertielte sich
Disch in die Geschichte des Reichsstädlchens. Unermüdlich arbeitete
er wiederum im Stadtarchiv. 1937 veröllentlichte er die „Chronik der
Stadt Zell a.H.". Diese Stadt verdankt ihm auch die Neuordnung ihres
Archivs und den Aulbau ihres Heimatmuseums. Die beiden Chroniken
werden durch die durchaus sachliche Darstellung und durch die
fleißige und umsichtige Ausbeute des archivalischen Quellenmaterials
stets ihren Wert behalten. Die beiden Städte statteten ihrem Chronisten
ihren Dank in der würdigsten Weise ab. 1920 ernannte die Stadt
Wollach Franz Disch zu ihrem Ehrenbürger, und 1938 verlieh ihm die
Stadt Zell das Ehrenbürgerrecht.

Der Historische Verein lür Mittelbaden hatte in Franz Disch ein
treues Mitglied. Drei Jahrzehnte gehörte er dem Verein an. 1921
schenkte er der „Ortenau" einen wertvollen Beitrag über die Wall-
lahrtskirche ,,St. Jakob" bei Wollach.

Disch war eine Persönlichkeit, die durch die Festigkeit ihres Charakters
und ihren urwüchsigen Humor aul ihre Umgebung eine tieie Wirkung
ausübte. Leider waren die letzten Lebensjahre durch ein schweres
Augenleiden sehr getrübt. Am 22. April 1948 endete dieses Leben, das
reich war an Erfolgen aul dem Gebiete der Erziehung und der heimatgeschichtlichen
Forschung. Der Name Franz Disch wird mit dem
Historischen Verein für Mittelbaden und derOrtenauer Heimatforschung
immer verbunden bleiben.

Otto Kähni.


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