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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
31. Heft.1951
Seite: 8
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handel. Die erste bekannte und erhaltene Buchanzeige stammt von
Mentelin. Seit 1470 erscheinen in den Straßburger Drucken auch
Holzschnitte als Abbildungen, oft von hohem künstlerischem Werte,
vor allem in den volkstümlichen Ausgaben. Mit Druck, Verlag und
Buchhandel war auch Papierhandel verbunden, in welchem Metelins
Nachfolger Rusch sich besonders hervortat. In dem Werke von Heitz
werden nun unter Nr. 31 und 32 zwei kleine einfache Wappenschilde
abgebildet, welche einen leicht nach (heraldisch) rechts gekrümmten
aufrechten Fisch zeigen. Beide nur unwesentlich voneinander unterschiedene
Zeichen bilden zusammen ein Schöpfformenpaar. Sie
fanden sich in einem bisher unbekannten Drucke, der vielleicht
Martin Flach zuzuschreiben ist. Er wurde 1472 Bürger und starb am
26. Oktober 1500. Während seiner Tätigkeit von 1475 an kamen
hundert Werke aus seiner Druckwerkstätte heraus. Sein Sohn druckte
als sein Nachfolger bis 1525. Das Wasserzeichen stellt das Wappen
der Freien Reichsstadt Gengenbach dar, im roten Felde einen silbernen
Fisch. Oft als Forelle angesprochen, ist es aber ein Gangfisch
und dadurch das Wappen als redend gekennzeichnet (Abb. 1). Der
Druck enthält das Werk von Marsilius ab Inghen: Questiones
Marsilii super quatuor libros sententiarum1). Er ist ohne Angabe von
Jahr und Verlag. Außer dem Gengenbacher Wappenpapier enthält
der Band aber noch andere Wasserzeichenpapiere, wie dies bei der
allgemeinen Papiernot in der Mehrzahl der Frühdrucke zu beobachten
ist. Und zwar kommen zwei kleine gekrönte Kannen vor, die
mit einem Vierpaß überhöht sind. Diese Zeichen sind seither durch
das Werk von L. Le Clert, Le Papier als Erzeugnis von Troyes in
der Champagne nachgewiesen worden. Ähnliche waren schon von
den Archivaren Midoux und Matton 1868 als französisch erklärt
worden2).

Drei weitere Zeichen zeigen das große aber plump geformte
gotische P, darüber eine Art Antoniuskreuz oder ein Tau, der Fuß
ist leicht gegabelt.

Ein letztes Zeichen ist ein kleineres zierliches gotisches P mit gegabeltem
Fuß und mit einem Dreiblatt auf Stange überhöht.

Diese zum Teil aus französischen Papiermühlen stammenden Papiere
haben den Forscher Heitz verführt, auch das bisher unbekannte und

*) Marsilius ab Jnghen, ein Niederländer, war Professor in Paris gewesen und wurde nach Heidelberg
berufen. Er war der erste Rektor und der Organisator der am 28. Oktober 1386 mit vier Fakultäten
eröffneten Universität, der ältesten im Deutschen Reiche.

!) Etudes sur les Filigranes des papiers employes dans le Nord de la France aux XIV. et XV. sic-cles
par Et. Midoux et Aug. Matton. Paris 1868. 600 Dessins de Filigranes lithographies. In Memoires de
la Societe acade'mique de Laon. T. XVI. XVII. 1867/1868.

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