Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
31. Heft.1951
Seite: 40
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1951/0048
Am häufigsten wird Papier mit dem Wasserzeichen der hohen
Krone verwendet, meist in der schmalen Form, weniger in der
breiten Form. Es war weit verbreitet, und die Papiermacher, welche
es einer dem andern nachmachten, wollten es daher als Freizeichen
behandelt und angesehen wissen. Um die Herkunft aus bestimmter
Mühle und von bestimmtem Meister zu kennzeichnen, wurden der
Krone daher gewisse Beizeichen zugefügt, wie ein Posthörnchen im
Stirnreif, oder angehängt, eine Marke im offenen Bügel oder ein angehängter
schwimmender Fisch oder der Straßburger Schild darüber.

Zwölf verschiedene Formenpaare mit 24 Typen konnten festgestellt
werden, die sich auf den Zeitraum von 1523 bis 1577 verteilen.

Das bahnbrechende Werk von Heitz über die Wasserzeichen der
Papiere des Straßburger Stadtarchivs hat den Anlaß geboten, das
älteste Papier der Gengenbacher Papiermühle darin zu finden, zu
bestimmen und damit eigentlich zu entdecken. Ein Beispiel für
hunderte andere. Leider hat diese wertvolle Arbeit keine Nachfolge
gefunden. Wir besitzen noch keine deutsche Papiergeschichte. Auch
das Gutenbergjahr hat uns nichts dazu gebracht. Wenn, wie für
Straßburg, für die übrigen 60 deutschen Reichsstädte in ähnlicher
noch vervollkommneter Weise die Wasserzeichen der in ihren oft
so reichhaltigen und meist gutgeordneten und sachkundig verwalteten
Archiven enthaltenen Papiere ermittelt, gepaust und veröffentlicht
würden, wäre die Grundlage für die deutsche Papiergeschichte
bereits geschaffen. Für Gengenbach ist mit dem Vorgange von
Straßburg die Anregung gegeben, nun auch die Papiere des eigenen
Archivs auf ihre Wasserzeichen zu untersuchen. Diese Arbeit kann
nicht genau und gründlich genug gemacht werden, wenn man über
die Geschichte des Gengenbacher Papiers aus der einheimischen
Papiermühle unterrichtet werden will. Jede rein ortsgeschichtliche
Untersuchung hat aber auch ihren allgemeingeschichtlichen Wert
und muß daher unter dem Gesichtspunkt der allgemeineren Nutzbarkeit
durchgeführt werden. Mit der Feststellung der eigenen Gengenbacher
Wasserzeichen, die überhaupt nur möglich ist, wenn diese
mit den bekannten oder noch unbekannten Wasserzeichen anderer
Papiermühlen verglichen werden können, gewinnt man erst den
sicheren Standpunkt zu deren Würdigung, Beurteilung und Abgrenzung
im Bereich der Wasserzeichenkunde. Es ist nun nicht notwendig
, daß über die in den Gengenbacher Archivalien und Akten
vorkommenden Wasserzeichen ein Prachtwerk herausgegeben wird.
Aber daß sie erhoben und in einwandfreien Pausen gesammelt werden
, das ist notwendig und damit wird auch der Wissenschaft in

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