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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
31. Heft.1951
Seite: 49
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1951/0057
Wer war nun aber der Vorbesitzer der Gengenbacher Papiermühle
? Im Jahr 1544 hatte sich der Benediktinerabt zu Gengenbach
in den Besitz der Papiermühle einweisen lassen und es war ihm vom
Gericht empfohlen worden, sie zu verkaufen. Jetzt finden wir die
Papiermühle im Besitz der Witwe des Papiermachers Anastasius
Leuthold zu Bonames bei Frankfurt. Die Papiermühle zu Bonames im
Frankfurter Hoheitsgebiet gehörte dem Rat der Reichsstadt Frankfurt.
Leuthold war der erste Papiermacher der reichsstädtischen Mühle
ab 1539. Seine Witwe Katharina war die Ehefrau von Leutholds
Nachfolger Kilian Ziegler, der aus Straßburg stammte, geworden,
verehlicht Mai 1548.

In Gengenbach treffen wir auf der Papiermühle zwei Papiermacher,
einen Hans Bumann oder Bauwmann und einen Dietrich Lucaß. Sie
klagen 1546 Montag nach Mariae Gepurt gegen Silvester Kielmeyer.

Im Jahre 1550 erfahren wir endlich den Namen des von Kielmeyer
vertretenen Frankfurter Druckerherrn. Es ist Christian Egenolff.

Siehe dazu die Einträge der Jahrgänge 1546, 1549 bis 1551.

Wir wissen nun, wem die Papiermühle gehört hat, welche Papiermacher
als Pächter oder als Angestellte darauf waren und an wen
sie das Papier abzuliefern hatten. Für einen Verleger bestimmt, dürfte
es in der Hauptsache Druckpapier, also ungeleimtes Papier, gewesen
sein. Zu welchen und zu wie vielen seiner Verlagswerke mag das
zu Gengenbach gefertigte Papier in Frankfurt verdruckt worden
sein? Es ist wirklich zu bedauern, daß wir noch kein Verzeichnis
über die Drucke von Egenolff besitzen. Die Stadtbücherei zu Frankfurt
hat es sich wohl schon lange zur Aufgabe gemacht, Egenolffsche
Druckwerke zu sammeln. Sie sind mit seinem Bildnis und sonstigen
Erinnerungsstücken in einem Schausaal ausgestellt, sie werden aber
nicht ausgeliehen und nach auswärts versandt, um sie auf die darin
enthaltenen Wasserzeichen untersuchen zu können. Das Fehlen einer
Bibliographie der Egenolffdrucke wird aber nicht nur von mir als
Papierforscher als Mangel empfunden und bedauert, sondern auch
von andern Seiten. Der Leiter der Frankfurter Stadtbibliothek
Dr. Sarnow hat im Gutenberg-Jahrbuch 1926 eine Bibliographie der
Egenolffdrucke als vordringliche Arbeit zu einer Frankfurter Bibliographie
gefordert und begründet. Es gibt wohl keine größere deutsche
Bibliothek, welche nicht Egenolffdrucke in kleinerer oder größerer
Anzahl besäße. Bei keiner Bibliothek kann man aber Werke
einer bestimmten Druckerei oder eines bestimmten Verlages bestellen
, weil diese in den Katalogen nicht enthalten sind. Man muß
also, um Egenolffdrucke zu Gesicht zu bekommen, die Titel und die

4 Die Ortenau

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