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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
31. Heft.1951
Seite: 60
(PDF, 52 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1951/0068
5. März 1700: „Auf Ihro Gestrengen Herrn Oberambtmanns Begehren hat Johann
Lehmann sowohl vor als hinter der Kirchen das Fundament ersucht und ist vor
der Kirch solches erfunden worden in dem Boden 3 Schuh, außerhalb aber
17 Schuh, also mitsambt dem Fundament das Mauerwerk 20 Schuh. Hinter der
Kirchen aber ist es auch gleicher Tiefe in dem Mauerwerk. Das Fundament aber
steht 5 Schuh in dem Boden, 15 Schuh außerhalb des Bodens. Auf beider Seiten
ist es das beste Fundament in dem Grund zu haben, denn ein schöner fester
Boden. Ist in allweg ratsamer, auf beide Seiten zu bauen als nur auf die einte;
es wird nit viel mehr kosten. Will nit hoffen, daß nit auch einige gute Leut, die
etwan eine Beisteuer noch tun werden, deren ich schon weiß, die zu 40 Gulden
versprochen, werden gefunden werden. Wanns auch nit genug, kann auch aus der
Bruderschaft auch etliche 50 Gulden hergenummen werden. Gott gebe die Gnad
und dem Lehmann die Gesundheit".

10. Mai 1700: „Daß unser vorgehabtes Kirchengebäu wiederummen solle zurückgestellt
werden, ist mir leid; daß die Schenkenzeller ein gutes Werk der Barmherzigkeit
nit für ein Gott angenehmes Werk erkennen, hab ich dann solches
selbsten müssen erkennen. Bitte also Ihro Hochedelgestrengen, wenn möglich dem
Lehmann in diesem so guten Werk zu favorieren. Werde von der Marianischen
Bruderschaft auch 100 Gulden darzugeben. Will auch nit zweiflen, daß nit noch
unter den s. v. reudigen Schöffen [Schafen] auch gute werden gefunden werden,
die das Ihrige gutherzig darzutun werden".

Aufgegeben wurde der Plan nun doch nicht mehr. Trotz der Kriegs-
läufte, die dem Kinzigtal bekanntlich sehr schwer zusetzten, fand
gegen 1710 die Erweiterung statt.

Uber ein halbes Jahrhundert erfüllte der Bau seinen Zweck. Dann
genügte auch er nicht mehr, und an seine Stelle trat 1 7 7 4 eine
Schöpfung Salzmanns. Die erheblichen Aktenbündel vermerken
Baunachrichten nur am Rand — die zahlreichen Briefe, Gutachten
und Entscheidungen gehen, bestreitend und festlegend, um
den Kostenanteil, den das Kloster Wittichen als Zehntherr zu leisten
hat. Auch nur in diesem Zusammenhang wird Salzmanns Bauleitung
nachweisbar: er sei während des Bauens 1770 „in allem wenigstens
fünf Wochen hier verunkostet worden". —

Ein Bericht vom September 1769 bezeichnet die Kirche als „an
Dachstuhl und in Mauerwerk ziemlich ruinös" und nur 44 Schuh
lang und 32 breit, mithin viel zu klein. Das Kloster Wittichen beauftragt
nach einigem Hin und Her zunächst einmal den Bau- und
Maurermeister Weber mit einem Gutachten. Er erklärt, „daß die
Kirche in ihrem Mauerwerk nicht allein durchgehends dauerhaft und
vollkommen, sondern auch mit Ausbrechung eines Tors durch den
Turm, Aufsatzung eines Chörleins auf die Sakristei und Auftragung
eines steinernen Gesimses dergestalt zu erweitern seie, daß durch
solche Reparation wenigstens 120 Personen umso ehender Platz verschaffet
werden möge, als zugleich die Stiegen zur Borbühne von
außen füglich angebracht werden könne" (8. August 1772).

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