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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
31. Heft.1951
Seite: 75
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Vizinalwege eingereiht. 1858 wurde dann der Stadt Hornberg der
Bezug des Weggeldes genommen.

Besondere Bedeutung hatte die Rothalde für die Weinfuhrwerke
aus dem Breisgau und Kaiserstuhl. Sie fuhren durch das Elztal, über
die Rothalde und durch Hornberg in die Baar, in den Schwarzwald.
Die Rothalde hieß daher auch die „Weinstraße". Heute noch hört
man diesen Namen. Etwas abseits der Straße, in der Nähe des Huber-
felsens, befindet sich eine nie versiegende Quelle, die im Volksmund
der „Füllbrunnen" heißt. Es wird nämlich erzählt, daß die Weinfuhrleute
hier wieder auffüllten, was sie unterwegs den Fässern entnommen
hatten und durch ihre durstigen Kehlen gehen ließen.

7. Bericht der Wasser- und Straßenbaudirektion
über die Rothalde. Straße Elzach—Gutach, Rothaldenstraße
14,85 km.

Zur Verbindung Elztal mit Kinzigtal (Gutachtal) bestunden seit ältester Zeit
steile Karrenwege von Elz—Gutach—Hornberg. Territoriale Verhältnisse stunden
der Verbesserung entgegen, veranlaßten aber, daß die Verbindung nach Haslach
Ende letzten Jahrhunderts (18tes) als Landstraße erklärt wurde. Da diese Straße
für den Verkehr aus Schwaben nach dem Breisgau, verglichen mit der direkten
Verbindungslinie Hornberg—Elzach einen Umweg von drei Stunden verlangt,
glaubte die Gemeinde Hornberg durch Verbesserung des Vizinalweges von Gutach
über die Hirsch- oder Rothalde nach Prechtal, welcher Weg Gefälle
bis zu 20 Prozent hatte, den Verkehr aus dem Breisgau direkt nach
Hornberg leiten zu können, und stellte daher 1823 diese Straße in Breite von
16 Fuß (4,80 m) mit Steigungen von 9 bis 12 Prozent auf eigene Rechnung durch
die Gemarkungen Gutach und Mühlenbach bis zur Prechtaler Gemarkung bei Landwasser
auf eine Länge von 2231 Ruten ä 3 m mit Aufwand von 5026 fl. her.
Die Gemeinde Hornberg erhielt hierauf mit besonderer Rücksicht auf die Unterhaltung
der Brücke die Befugnis, ein Straßengeld zu erheben. Der Ertrag deckte
aber die Unterhaltungskosten nicht, so suchten die Gemeinden 1823 schon um
Aufnahme in den Staatsstraßenverband nach. Man glaubte aber, bei der geringen
Frequenz des Weges diesem Gesuch um so weniger entsprechen zu können, als
damals zwischen Emmendingen und Altbreisach noch keine gute Verbindungsstraße
bestund und man sich bei einer durchgehenden Verbindung von Hornberg
an den Kaiserstuhl und an den Rhein bei Breisach keine Erhöhung des Verkehrs
versprach. 1843 verlangte Hornberg, daß diese Straße durch die Gemarkungen
Gutach und Mühlenbach von den Gemarkungsgemeinden unterhalten werde. 1850
wurde dem Ansuchen entsprochen. Da aber Gutach und Mühlenbach, durch deren
Gemarkung die Straße auf eine Stunde bzw. eine halbe Stunde zieht, im Verhältnis
zum Nutzen einen allzu großen Aufwand für die Unterhaltung der Straße
zu bestreiten hatten und Mühlenbach die Straße nicht benützt, sah man sich genötigt
, 1857 zur Unterhaltung einen Beitrag aus Staatsmitteln zu bewilligen und
die Straße in die Klasse der unterstützten Vizinalwege einzureihen. Der Bezug des
Weggeldes wurde den Gemeinden 1858 entzogen. 1865 waren Verbesserungen
nötig, um sie für den Postverkehr benützbar zu machen. Der Aufwand wurde
berechnet auf 16 000fl. Es wurde das Allernotwendigste hergestellt und das Gelände
unentgeltlich abgegeben. Die Kosten einer durchgehenden Verbesserung
wurden mit 42 358 fl. berechnet.

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