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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
31. Heft.1951
Seite: 111
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Maria Aloysia Schreiber, Äbtissin von Lichtenthai

Von M. Agnes Wolters

Am 8. Februar 1876 wurde die damalige Novizenmeisterin M. Aloysia
Schreiber mit absoluter Stimmenmehrheit zur Äbtissin von Lichten-
thal erwählt. Sie verneinte zuerst wegen schwacher Gesundheit;
nachher zog sie sich auf einige Zeit zurück und erklärte dann, wenn
ihre Gesundheit kein Hindernis sei, wolle sie dem Willen Gottes
nicht widerstehen. Bei der Wahl war sie noch nicht 49 Jahre alt
und kränklich. Ihr Geburtstag war der 15. Juli 1827, ihre Heimatstadt
Karlsruhe.

Die Schreibersche Familie hatte eine gewisse Berühmtheit erlangt
durch M. Aloysias Großvater Aloys Schreiber. Dieser war neben
seiner beruflichen Tätigkeit als Professor am Badener Gymnasium,
Universitätsprofessor für Ästhetik zu Heidelberg, Hofhistoriograph
in Karlsruhe ein sehr fruchtbarer Schriftsteller, Dichter und Kritiker.

Guido, Professor am Karlsruher Polytechnikum und Verfasser
mehrerer fachwissenschaftlicher Schriften, war der geistig Regsamste
seiner Söhne. Merkwürdigerweise wählten vier Töchter Guido
Schreibers den Ordensstand, eine davon wurde Superiorin im Pensionat
zu Offenburg. Und doch hatten auch sie in hochgebildetem
Kreise und in den Annehmlichkeiten des Lebens ihre Jugend verbracht
; Maria Aloysia hatte sogar mit dem Großherzog getanzt. —

Ihre Wahl wurde auch außerhalb der Klostermauern freudig begrüßt
. Freiherr von Göler überreichte im Auftrage des Großherzogs
eine Madonna in Goldrahmen; und die deutsche Kaiserin Augusta,
die erlauchte Hausfreundin Lichtenthals, beehrte sie anläßlich Wahl
und Benediktion mit zwei huldvollen Schreiben; „Ich habe mit großer
Befriedigung die Nachricht empfangen, welche Ihre Wahl zur Äbtissin
des ehrwürdigen Klosters Lichtenthai betrifft, und spreche
Ihnen mein volles Vertrauen aus, daß Sie im Sinne Ihrer würdigen
Vorgängerin Ihren schönen Beruf erfüllen und unter Gottes Schutz
segensreich wirken werden. Ich ersuche Sie, den ganzen Convent
von Mir zu grüßen. — Augusta." (Ohne Datum.)

„Empfangen Sie den Ausdruck Meiner innigen Theilnahme an der
bevorstehenden feierlichen Benediktion, der ich leider nicht bei-

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