Freiburger historische Bestände - digital

Bekannte Rastatter des vorigen Jahrhunderts

(i)

Joseph Jakob Dambacher,
ein verdienter Erforscher der oberrheinischen Geschichte

Von Engelbert S t r o b e 1

Wenn man von bekannten Rastattern des vorigen Jahrhunderts
spricht, erinnert man sich zunächst wohl der großen Anzahl hoher
Militärs (wie z. B. v. Harrant, v. Beust, Brückner, Krieg v. Hochfelden,
v. Holzing, v. Theobald, Ekert, v. Porbeck, v. Stern, v. Beck usw.),
die zu jener Zeit, in der Rastatt ja auch (1843 bis 1890) Festung war,
hier zur Welt kamen. Darüber hinaus ist die Erinnerung an „nicht
eingeborene" Persönlichkeiten wie den Maler und Lithographen
Lucian Reich, der 1855 bis 1890 als Zeichenlehrer am Rastatter
Lyzeum wirkte, den deutsch-amerikanischen Politiker Karl Schurz,
der sich in Rastatt an der Aufstandsbewegung 1849 beteiligte, und
vor allem den katholischen Pfarrer und Volksschriftsteller Heinrich
Hansjakob, der 1852 bis 1859 als Schüler das Rastatter Lyzeum besuchte
und 1869 hier in Festungshaft saß, erhalten geblieben. Daß
aber die Stadt im 19. Jahrhundert dem Lande Baden auch eine ganze
Reihe bedeutender Männer aus „zivilen Berufen" geschenkt hat,
dürfte in der Öffentlichkeit weniger bekannt sein.

Für jeden Heimatforscher und Kenner der Vergangenheit unseres
Landes ist die Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins ein
fester Begriff geworden. Als Begründer und erster Herausgeber dieser
Zeitschrift zeichnete der damalige Direktor des Badischen Generallandesarchivs
Franz Joseph Mone. Weniger nach außen in Erscheinung
tretend, dafür aber um so mehr durch stille, rege Mitarbeit
an den ersten Bänden der Zeitschrift beteiligt, war ein Rastatter
, Archivrat Joseph Jakob Dambacher. Am 10. (nicht wie die
Badischen Biographien verzeichnen am 11.!) Januar 1794 in dem ehemaligen
baden-badischen Residenzstädtchen an der Murg als Sohn
des Expeditors Dambacher geboren, besuchte Joseph zunächst das
Karlsruher Lyzeum, um sich anschließend auf der Universität Heidel-

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