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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
31. Heft.1951
Seite: 120
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Körper des 74jährigen nicht mehr gewachsen, und so wurde der
18. März 1868 sein Todestag.

(II)

Guido Schreiber, ein bedeutender Mathematiker aus den Anfängen
der Karlsruher Technischen Hochschule

Als Motto über das Lebensbild Guido Schreibers könnte man im
wahrsten Sinne des Wortes das bekannte Zitat aus Goethes Faust:
,,Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust" setzen. Wer die biographischen
Notizen über ihn etwa in den Badischen Biographien
oder der Allgemeinen Deutschen Biographie nachliest, lernt nur den
hochbegabten Gelehrten und gründlichen Verfasser verschiedener
Lehrbücher kennen; wer allerdings seine Personalakten auf dem
Badischen Generallandesarchiv einer Einsicht unterzieht, dem begegnen
hier auch die starken Schattenseiten seiner menschlichen
Natur.

Guido Schreiber erblickte am 11. Januar 1799 als Sohn des bekannten
Badener Hofrats und Hofhistoriographen Aloys Schreiber
und dessen Ehefrau Maria Anna, geborene Jobert, die zur Zeit des
Kongresses 1797 bis 1799 in Rastatt lebten, das Licht der Welt. Dem
Zug der Zeit folgend, trat der Junge bereits im Herbst 1813 als
Artillerist in das badische Heer ein, in dem er im Juli 1817 zum
Secondeleutnant befördert wurde. Sieben Jahre später wechselte er
als Leutnant zur Infanterie über, ließ sich aber schon im April 1825
zur Ruhe setzen, um schließlich im März 1827 seinen endgültigen
Abschied aus dem Heeresdienst zu nehmen. Das unstete Soldatenleben
, das der junge Schreiber vor allem während des deutschen
Befreiungskrieges kennenlernte, erschwerte ihm später das Zurechtfinden
im bürgerlichen Leben.

Da Schreiber als äußerst talentierter Mensch bereits in seiner
Militärzeit zu unterrichtender Tätigkeit herangezogen worden war,
übertrug man ihm am 23. November 1827 die freigewordene Lehrstelle
des „gebundenen Zeichnens" an dem — zwei Jahre zuvor neugegründeten
— polytechnischen Institut, der späteren Technischen
Hochschule in Karlsruhe. Sein Fachgebiet war vor allem die darstellende
und praktische Geometrie. Nach gründlichem Studium
französischer Vorbilder gab er 1828 ein Lehrbuch der darstellenden
Geometrie heraus; es war das erste größere Werk hierüber in

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