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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
31. Heft.1951
Seite: 125
(PDF, 52 MB)
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würdig (recht und billig) hält es unsere Durchlauchtigkeit, daß die,
welche uns größere Gehorsamsdienste der Treue und Ergebenheit
empfohlen, verdienen, Gunsterweisungen reichlicheren Wohltums
und Dankes davonzutragen. In Anbetracht der Verdienste des Edlen
Mannes Johannes von Lichtenberg, unsers Getreuen und Geliebten,
und seinen Bitten gütige Zustimmung gewährend, freien wir seine
Stadt Lichtenau und verleihen selbiger Stadt kraft unserer königlichen
Autorität die gleichen Rechte der Freiheit, davon sich unsere
Stadt (Burgerschaft) Hagenau erfreut und bisher erfreut hat. Zum
Zeichen dessen ließen wir gegenwärtige Urkunde ausfertigen und
mit dem Siegel unserer Majestät versehen:

Gegeben bei Ulm am 17. Januar 1300, in unserm zweiten Regierungsjahr
."

Johann I. verlieh nach wenigen Tagen bereits der schon ansässigen
Bürgerschaft Lichtenaus die neuen Stadtrechte. Jeder Bürger
sollte sich persönlicher Freiheit erfreuen. Kopfsteuer und Todesfälle
brauchte er nicht zu zahlen, ebenso keine Frondienste gegenüber
der Herrschaft zu leisten; nur mußte er jährlich zwei Unzen Pfennig
und zwei Viertel Hafer entrichten. Allen, die in der neuen Stadt
Bürger werden wollten, versprach er dieselbe Freiheit. Keiner seiner
Nachkommen sollte die Stadt zu irgendeinem anderen Dienst (Fronden
) zwingen.

Zum bleibenden Andenken an die Herren von Lichtenberg wurde
der Stadt Lichtenau ein Wappen zuerkannt, das in silbernem Feld
einen roten Turm mit drei Zinnen und einem spitzen Dach, davor
eine rote Zinnenmauer mit Eingangstor, darstellt. Auf der linken
Mauerecke ruht ein Helm mit silbernem Schwanenhals und Kopf,
der Helmzier der Lichtenberger. (Siegelbuch der badischen Städte,
Heft 2.)

„Die Ortenau", 21. Heft 1934, brachte aus der Feder des verdienten
Heimatforschers Ludwig Lauppe einen instruktiven Aufsatz „Das
Schloß Lichtenau" (Seite 163 bis 169), in dem er über Entstehung
und Planung der Burg und der Stadt mit ihren Befestigungen berichtet
und ihre geschichtliche Entwicklung verfolgt. Da das Quellenmaterial
für die Anfänge nur spärlich vorhanden ist, ist man bei der
Rekonstruktion auf mancherlei Vermutungen angewiesen. Eine prägnantere
Vorstellung von dem einmal Gewesenen vermittelt uns ein
Gemälde im Conde-Museum in Chantilly bei Paris, das uns die Einnahme
der Stadt Lichtenau durch die Franzosen 1644 vor Augen
führt: Im Vordergrund erblicken wir die Belagerer, im Hintergrund
die im Viereck angelegte Festung Lichtenau mit der stolzen Burg,

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