Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
31. Heft.1951
Seite: 143
(PDF, 52 MB)
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Wir folgen den alten Rodungsspuren weiter. Bei Schwarzach ist
das „Gerterort" (garte ahd. Rute zum Einflechten der Zäune), das Lisli
(wo die Leißelstangen zum Festhalten der Wagenleitern gehauen
wurden), das Leimestück (früher leime für Leine, Lenne, Spitzahorn
gebraucht), das Widich (witu ahd. Gehölz); dann das Widech bei
Greffern und das Witichinschölin bei Leiberstung; die Stru-ete bei
Oberbruch (strute ahd. Busch), die Heulystrut bei Moos (haule,
heule = junger Waldschlag, in den vor dem 7. Jahr nicht mit „gespalten
klawen" und erst im 8. Jahr mit Rossen eingetrieben werden
durfte; war es aber nötig wegen „hinterständige Schläge, so nur mit
uff gerachten hörnen und mülern"), das Steinstrülin bei Zell (mit
dem Grenzstein der Sasbacher Mark) und die mit ihrem Namen besonders
wertvolle Schibelichtstruete bei Vimbuch (vgl. II. Teil,
1. Abschnitt), ferner die hohe Bultz bei Leiberstung (bulz, beiz ahd.
Zaun aus Weidengeflecht), ähnlich s'Baun bei Zell, das zwischen
zwei Bächen gelegen einen besonderen Uferschutz mit Weidegeflecht
nötig hatte, ebenda der Kröntegeren (grinte ahd. Grenzzeichen
, geren ahd. Waldzwickel) ähnlich der Spitzegeren bei
Schwarzach.

Abgeholzt wurden auch die bunten Bösche auf den vielen auffallenden
Dünen der Niederterrasse und in das fruchtbarste Gelände
umgewandelt, so der hohe Stadel bei Ulm (stado ahd. Ufer), die
Büschelfirst (büschel = Burgstall, Stelle, wo eine Burg stand), der
Vrechtebuckel zwischen Ulm und Schwarzach (vrechta vg. Abgabe,
Zinsgut, wo eines der 32 Ulmer Hubgüter lag und als letzte Erinnerung
in dem Gewannamen „zum neuen Brunnen" verblieb), der
Hundsrücken, an dessen Westhang die Hunderau mit dem abgegangenen
Dörfchen Hunden lag (aus Mißverstand wurde hier Hunden
statt Unden geschrieben von ondo vg. Wasser); eine Düne bei
Zell heißt der Unders und zu ihren Füßen liegt die Au; weiter ist
zwischen Ulm und Schwarzach zu nennen das Grien (am ganzen
Oberrhein — Sandbank), der Vogelrain (hrinan ahd. langgestreckte,
niedere Anhöhe), der Kritzberg (wie bei Kritzegießen = Mulde; tatsächlich
stürzt die Anhöhe in die größte Grube unseres Gebietes
ab), das Vilsengerüth bei Greffern (vallat vg. Schanze), ebenda der
Grymen (cremia vg. Hügel), der Rennbühl bei Söllingen (gilt am
ganzen Oberrhein als ein Teil einer Römerstraße, auf dem später die
volkstümlichen Rennspiele an Pfingsten stattfanden), der Hamm bei
Hügelsheim (= Hochufer), ebenda der Holebuckel und der Heleberg
(hei vg. Totenberg, hier die Stellen der vorgeschichtlichen Grabhügel
), die Binzhöhe und der Gifitzebuckel (wo nach einer launischen

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