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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
31. Heft.1951
Seite: 148
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1951/0156
und Lichtenau12). Die Querverbindung einer römischen Vicinalstraße
von Steinbach (= Siedlung an der Steinstraße, Heeresstraße) über
Vallator nach Drusenheim ist auf Grund von auch sonst diesbezüglich
gedeuteten Gewannamen, wie heißer Stein, Steingaß und Altgaß
, anzunehmen.

Die große, schöpferische Tätigkeit der gallo-romanischen Kultur
fand ein jähes Ende. Um 260 überrennen die Alemannen die
römischen Grenzbefestigungen des Limes und besetzen zunächst die
diesseitige Rheinebene; wohl bereits ins 4. Jahrhundert sind die Anfänge
ihrer Gaueinteilung zu setzen, wie Breisgau, Mortenau und
Kraichgau13); allerdings läßt die alemannische Fundortkarte gerade
in der Mortenau die größte Siedlungslücke am ganzen Oberrhein,
wohl ein Zeichen der Unbewohnbarkeit und der großen Rodungsaufgabe
, die der Schwarzacher Reichsabtei hier harrte. Trotz mancherlei
Rückschläge zerbrachen die Alemannen doch die römische
Rheinfront und waren um 410 im festen Besitz vom Elsaß, ohne, wie
bisweilen behauptet wird, Argentorate und andere gallo-romanische
Siedlungen zu zerstören14). Und doch hat ihr Vordringen ins Elsaß
ihr Schicksal entschieden; von dem Frankenkönig Chlodwig aufgehalten
, verloren sie Schlacht und Vormacht. Wohl gilt als nunmehrige
Stammesgrenze zwischen Franken und Alemannen die Linie
Hagenauer Forst, Sauer, Murg, Oosbach und Schönmünzach; doch
die baldige politische und kirchliche Zuteilung sowohl des ganzen
elsässischen Nordgaues wie auch der Mortenau läßt erkennen, daß
beide nicht als Grenzdistrikte, sondern als fränkische oder mindestens
als stark von fränkischen Siedlungen durchsetzte Gaue behandelt
wurden15).

Spätestens aus der Zeit der alemannischen Landnahme datieren
die Wald- und Markgenossenschaften. In unserem Teil der Mortenau
war es die Steinbacher Mark vom Oosbach bis zur Büllot und von
der Herrenwies bis zum Rhein, später unter der Oberbannherrlichkeit
des Magistrats von Steinbach10), und die Sasbacher Mark von der
Büllot bis zum Antzenbach und vom Boßenstein bis zum Rhein unter
den Ebersteinern als Markherren und ihren Lehensträgern, den Rittern
von Großweier und Seideneck; Sasbach ist eine sehr alte Gründung
der Herren von Bach, die ihren Stammsitz auf dem Hagen-

") Römische Fundkarte Badens.

") Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins, Neue Folge, Band 45, Heft 1. — Heibock, Zur frühen
Wirtschafts- und Kulturgeschichte des alemannischen Raumes,
") Luzian Pfleger, Die Kirchengeschichte Strasburgs.
1S) Sauer, Neujahrsblätter 1911.

Topographisches Lexikon Badens.

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