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brockerschloß hatten; zur Unterscheidung wurde Sasbachwalden
auch ,,saspach Gallorum" genannt.
Der Gaugraf der Mortenau wurde seit 614 aus den fränkischen
Großgrundbesitzern genommen; er hielt alle sechs Wochen an den
Hauptorten der Hundertschaften seinen Gauthing, womit das Grafengericht
verbunden war; weil dabei die Entscheidung oft durch Zweikampf
oder durch ein Gottesgericht, wie Wasser-, Feuer-, Kesselprobe
, fiel, waren diese Volksversammlungen meist mit höchster
Spannung geladen17). Die früheren römischen Latifundien wurden
meist fränkische Königshöfe wie wohl zu Ulm, Vallator, Stollhofen
und Sinzheim; sie waren vergabt an die Königsvasallen, deren Hörige
Grundholder genannt wurden. Ähnlich lagen die Verhältnisse im
Unterelsaß, dem sogenannten Nordgau.
Soweit man schon von kirchlichen Verhältnissen reden
konnte, gehörte unser ganzes Gebiet im Nordgau und in der Mortenau
zu Straßburg. Von hier stammen die ersten christlichen Spatenfunde
aus der Zeit um 280, wie Ziegelstempel, Fibeln und ein prächtiger
Goldglasbecher mit biblischen Zeichen und Darstellungen. Für
die erste Hälfte des 4. Jahrhunderts ist der erste Straßburger Bischof
verbürgt, genannt Amandus; seine Bischofskirche war Alt-St.-Peter.
Im Jahre 513 wird als zweite Straßburger Kirche St. Martin erwähnt;
ihr Patronstitel ist typisch fränkisch. Der bedeutende Straßburger
Bischof des 6. Jahrhunderts ist Arbogast, der seinen Hof in der Altstadt
hatte, während die Königspfalz draußen in Königshofen lag. In
letzterer wohnte 589 Gregor von Tour, der in seinem Bericht als
erster den deutschen Ortsnamen Stratoburgum nannte. Arbogast
gründete das später mit Schwarzach befreundete Schottenkloster
Surburg am Nordrand des Hagenauer Forstes, wo von der ursprünglichen
Kirche vielleicht noch zwei Pfeiler mit irischen Ornamenten
erhalten blieben. Auch zu Straßburg wurde ein frühes Kloster gegründet
durch den Herzog Adalbert, das Frauenkloster St. Stephan
um 700; in seiner Nähe hatte Schwarzach später seinen Straßburger
Hof. Als besonders eifriger Klostergründer wird der Bischof Widegern
genannt, der sich zu Beginn des 8. Jahrhunderts an der Stiftung von
Murbach und Ettenheimmünster beteiligte. Doch die eigentliche
Triebfeder all der damaligen oberrheinischen Klostergründungen
war die fränkische Staatsgewalt, die in diesen Reichsabteien gewichtige
Vollzugsorgane und Bollwerke erblickte18).
,T) Deutsche Kulturgeschichte von Zoepfl, Band I.
18) Kirchengeschichte der Stadt Straßburg von Luzian Pfleger.
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