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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
31. Heft.1951
Seite: 156
(PDF, 52 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1951/0164
Suneneshain (Sinzheim); das alte Ulm entwickelte sich aus dem
schon vor der Klostergründung bestehenden „freien Waldhof", dessen
Bedeutung sich aus mancherlei Flurnamen rekonstruieren läßt,
so Burgmatt, wo mindestens eine bedeutende casa dominica (Herrschaftshaus
) stand, Steinstück, das an der römischen Rheinstraße lag,
Eisengrub, wohl von dem vg. is-anna Fluß, Wibschlibünd, vielleicht
ursprünglich eine eingehegte Kultstätte der „wiblin" oder drei
Ewigen; es wurden ferner genannt „der Ulmer Seelgerettshof hinter
der Burg" oder das Schraffengut und der Siebeneschhof. Bei Hild-
mannsfeld lagen der Wintshursthof und Langhursthof, der längere
Zeit als Bauhof vom Kloster selber bewirtschaftet wurde; in seiner
Nähe lag das „Äusshaus auf dem Häslich", ein Waldhaus außerhalb
des Esches. Greffern, wohl aus grif ahd. Bezirk, Gerichtsbezirk entstanden
, war eine sehr alte Gerichtsstätte; daran erinnern die Gewannamen
Mußlerbosch (mussei ahd. Gerichtspflock) und Galgenbosch
; der Burgplatz und der Burgweg, die 1494 genannt werden, verweisen
an das dortige Adelsgeschlecht, das noch im 13. Jahrhundert
erwähnt wird. Die Vermutung, daß Graueisbaum die Stätte bezeichnet
, wo der Gaugraf Gericht zu halten pflegte37), ist wohl irrig, da
der kleine Weiler noch 1398 Krowelsbome heißt (krowel ahd. Grauwolf
). Auf einem Rheinstaden (stad ahd. Ufer) lag das Dörflein Hunden
; der Ort seiner Lage heißt die Hunderau, war also ursprünglich
eine Rheininsel; der letzte Rest der dortigen Altwasser ist der
Hunderbach. Bei Scherzheim lag der klösterliche Meierhof Hirsach.
Muckenschopf entstand aus zwei Höfen, „dem alten und dem neuen";
da man unter einem Schopf ursprünglich eine Weidviehhütte verstand
, war der Muckenschopf wohl eine Schweinehütte (mucke ahd.
Schwein). Memprechtshofen entstand aus einem Dinghof. Auch Moos
verdankt seine Entstehung einem klösterlichen Meierhof, zu dem
die heutigen Gewanne Hofmatten, Rittersmatt, Herrenbünd und
Herrenstück gehörten; eine Rittersmatt ist immer eine „riuti", eine
Rodung; aus der Zeit der klösterlichen „Riutmannen" verblieb in
Schwarzach einer der ältesten Geschlechtsnamen, „die Ritter"; als
Lehensträger des Mooser Meierhofes werden genannt „die von
Rüdersbach", wohl gleichbedeutend mit den Edelknechten „von Tigis-
heim", die in Rüdersbach bei Bühl begütert waren, die Röder von
Tiefenau, die Scholer von Moos, der Landschreiber David Hoffmann,
die Röderer von Rodeck und der österreichische Vogt in Achern
Joh. Christoph Staud. Eine klösterliche Gründung ist auch Zell bei

"] Reinfried, Geschichte der Abtei Schwarzach. D.-A., XXII.

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