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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
31. Heft.1951
Seite: 163
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Holer stand, umgeben von vielen Geheimnissen, die Nikolauskapelle.
Auf dem Hofe hausten, frei von Lasten, Schätzung, Fron und Bete,
die Edelknechte von Schwarzach als klösterliche Meier. Die Hütten
einiger Hubbauern kuschelten sich um das Michelskirchlein, dessen
schwerer, massiger Turm in Zeiten der Gefahr für alle Schutz und
Zuflucht wurde.

Hierher zog, Psalmen singend, die „familia abbatis", die Klostergemeinde
von Veldern, um sich den dritten und endgültigen Standort
der Abtei zu küren. Unweit des Hofes wurde eine Ziegelhütte
errichtet, wo ununterbrochen im rauchigen Ofen Mauersteine und
Ziegeln für den großen Aufbau brannten. An der „Ahepfurt" wurden
die Bogen einer mächtigen Brücke gewölbt und der alte Römerweg
darüber geführt als Verbindung der Klostergüter in der Mortenau
und im Elsaß. Als Brückenwache wurde der Neuhof angelegt, der
mit seinen 138 Jeuch Ackerfeld, 22 Tauen (Tagwerk) Matten, einem
Baumgarten und etlichen Bünen (biunt ahd. eingefriedigtes Feld) aus
der Rodung am „Rödel" bald zu einem ansehnlichen Gehöft geworden
ist54). Zwischen den beiden Höfen erstand das Kloster.

Die Leitung hatte der umsichtige Abt K o n r a d L, der aus dem
damals bedeutendsten süddeutschen. Kloster gekommen war, aus
Hirsau. Er hatte Wissen und Können und Sinn für Zucht und Klosterideale
mitgebracht und ordnete, um seine Aufgabe erfüllen zu können,
den ganzen Haushalt der Abtei. Er ließ sich 1143 vom Straßburger
Bischof Burghard die Zollfreiheit erteilen von allem, was durch die
Stadt geführt wurde. Mit Hilfe Kaiser Friedrichs I. bringt er die Abtei
wieder in Besitz vom Klostergut zu Schwindratzhehn, das der Graf
Simon von Saarbrücken widerrechtlich an sich gerissen hatte. Im
Jahre 1154 ließ er durch den Bischof Günther von Speyer und
Burkard von Basel auf Grund päpstlicher Autorität das Verzeichnis
der klösterlichen Hauptbesitzungen bestätigen, so die jeweilige
„curia dominicalis zu Stadelhofen mit basilica, zu Ulmene mit basilica
zu Schertzesheim, zu Vintbouch mit Zugehörungen und Kapelle, zu
Sunnesheim mit basilica, zu Dundelingen mit Weinbergen und
Äckern, im Elsaß zu Dozenheim mit Weinbergen, Äckern, basilica
und Capellen, zu Dankratesheim mit Weinbergen, Äckern und basilica
, zu Schwindratesheim mit allen Zugehörungen, basilica und
capell zu Mumenheim, zu Stutzesheim mit capell, zu Kutzelnesheim
mit Weinbergen, Äckern, Mühlen, zu Duntzenheim mit allen Zugehörungen
und Drusenheim mit basilica".

") Schwarzseher Urkunde Nr. 88a.

II*

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