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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
32. Heft.1952
Seite: 124
(PDF, 59 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1952/0124
Papiermühlenunternehmer Johann von Türkheim

Von den Straßburger Papierhändlern der zweiten Hälfte des
16. Jahrhunderts lieferte besonders Nikolaus von Türkheim Papier
an die Druckereien in Frankfurt. An den Nachlaß der Witwe
Gülfferich hatte er 1568 nicht weniger als tausend Gulden für geliefertes
Papier zu fordern.

Johann vonTürkheim wird 1599 als Besitzer der Papiermühle
zu Gengenbach beim Gutleuthaus genannt. Im Jahre 1615 erwirkte
er auch von der württembergischen Pfandherrschaft der fürstbischöflich
Straßburgischen Herrschaft Oberkirch ein Privileg, um
zu Lautenbach bei Oberkirch eine Papiermühle zu errichten. Dabei
wurde ihm die Papierlieferung an die württembergische Kanzlei
auferlegt.

Johann von Türkheim war nicht nur ein bedeutender Papierhändler
, sondern zugleich auch Leiter und Botenmeister der Straßburger
Botenpost nach Frankfurt über Rheinhausen und nach Köln und
Leipzig.

Eine zweite Papiermühle zu Gengenbach

Mit dem Jahre 1600 kommen wir papiergeschichtlich wie wasser-
zeichenkundlich in vollständig unbekanntes und unerforschtes Neuland
. Die Zeit vor 1600 ist durch den großen Genfer Forscher Briquet
und sein Lebenswerk erschlossen. Mit der Bekanntgabe einer Auswahl
von über 16 000 Wasserzeichentypen in genauester Durchzeichnung
ist durch ihn eine Grundlage und ein Gerüst geschaffen,
worauf die abendländische Forschung weiterarbeiten kann. Wir
haben feststellen können, daß er auf seinen jahrzehntelangen Archivfahrten
auch wiederholt Gengenbacher Wasserzeichen angetroffen
hat. Allerdings konnte er ihre Herkunft nicht bestimmen und hat sie
als „unbekannte Zeichen" veröffentlicht, einige Nummern mehr in
der großen Masse der noch zu bestimmenden Wasserzeichen.

Beim Fehlen von urkundlichen Nachrichten über die Gengenbacher
Papiermühle sind wir fast ausschließlich darauf angewiesen,
was uns das Papier selbst durch sein Wasserzeichen zu sagen weiß.
Hier erweist sich das geheimnisvolle Lichtgebilde im Papier als
wirkliche geschichtliche Urkunde und als ein Denkmal aus Vergangenheit
, Kunst und Technik. Das Wasserzeichen berichtet in
seinen Namenbuchstaben, die das Stadtwappen begleiten, von den
nacheinander oder auch nebeneinander werkenden Meistern. Auch
wenn es nicht gelingt, ihre Namen zu ermitteln, wissen wir von

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