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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
32. Heft.1952
Seite: 166
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weder Stege noch Angaben der Rippung der Bodendrähte ihrer Form.
Man erkennt, wie wichtig und wesentlich es ist, daß bei Wiedergaben
von Wasserzeichen stets und peinlich auch Rippung und Anordnung
der tragenden Stege des Schöpfsiebes angegeben werden
muß. Obwohl der Forscher Briquet und andere immer wieder darauf
hingewiesen haben und die Angabe der Stege und Rippung seit über
einem halben Jahrhundert anerkannte Regel ist für jeden, der sich
ernsthaft mit dem Papier und seinen Wasserzeichen beschäftigen
will, begegnet man doch selbst heute noch immer wieder allerlei
Dilettanten und Pfuschern, welche das Wasserzeichen wiedergeben,
als ob es nur und seit jeher nur Velinpapier ohne Rippung und ohne
Stege gegeben hätte. Dies ist eine grobe Irreführung und Täuschung
und muß als unzulässig getadelt und zurückgewiesen werden.

In der folgenden Zeit der mechanischen Papierherstellung mittels
der Papiermaschine hat das Gengenbacher Papier kein Wasserzeichen
mehr erhalten.

Aus der Zeit des Papiermüllers Müller erfahren wir erstmals etwas
über die Einrichtung und Ausstattung der Papiermühle zu Gengenbach
. Aus dem Tagebuch eines wandernden Papiermachergesellen
erhalten wir Einblick in die Zustände der Gengenbacher Papiermühle
vor etwas mehr als einem Jahrhundert.

Ludwig Fueß, Papiermacher aus der väterlichen Papiermühle zu
Herzberg am Harz, hatte sich, gerade 21 Jahre alt geworden, im
August 1821 auf seine vorgeschriebene Wanderschaft begeben, über
die von ihm aufgesuchten Mühlen und was er dabei und sonst gesehen
und erlebt, machte er sich fortlaufend Aufzeichnungen. Auszüge
daraus hat das Wochenblatt für Papierfabrikation, das im Verlage
von Güntter-Staib zu Biberach a. R. erscheint, in Nummer 18
und 21 des Jahrgangs 1936 mitgeteilt. Fueß war bis Oktober nach
der Papiermühle zu Schrießheim gekommen und dort bis 1. Juli des
folgenden Jahres in Arbeit geblieben, über Heidelberg und Worms
zog er erst durch die Pfälzer Papierwerke, kam dann über Ettlingen
nach Oberachern und am 23. Juli über Offenburg nach Gengenbach.
Sein Tagebuchbericht lautet: „Die hiesige Papiermühle liegt \\ Stunde
in einem Thal, es ist eine kleine, alte Mühle, 1 Bütte, 1 Holländer,
4 Loch Geschirr und Handpresse. Es ist sehr kleines Wasser hier,
nur ein Wasserrad und hatte schon 8 Wochen stillgehalten. Die Aufnahme
war nicht sonderlich, vorzüglich bey den Gesellen (kein
Ehrentrunk) und machten uns den andern Morgen nach dem Frühstück
(Kartoffelsuppe und Kartoffeln) wieder auf die Beine."

über Zell am Harmersbach, Waldkirch führte die Wanderung zur

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