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jahrelangen Verhandlungen mit
den Grafen von Fürstenberg als
Lehensherrn die Zusicherunggeben
ließ, eine Übertragung an
die Töchterlinie unter übergehung
seiner Söhne zu genehmigen
. Als der junge Simon im
Jahre 1646 die Universität Freiburg
bezog, ließ er sich daselbst
als „Simon Gabele, genannt.
Finckh"88) immatrikulieren. Zu
einer Adoption kam es jedoch
nicht, dagegen hat Simon Finckh
schon im Jahre 1644 die Anerkennung
seines Enkels als Anwärter
auf das Lehen Waldstein
herbeigeführt. Die endgültige
Belehnung erfolgte aber erst am
17.Februarl688SS)).Dem Wunsche
des Großvaters entsprach es wohl
auch, daß nach seinem Tode Graf
Friedrich Rudolf von Fürstenberg als Inhaber des großen Palatinats
dem jungen Simon, nachdem er kaum die Hochschule verlassen hat,
mit Diplom vom 25. Juli 1649 den erblichen Reichsadel mit dem Zusatz
„von Waldstein" verlieh90). Daß er sich bei dieser Sachlage alsbald in
die Dienste des Grafen begeben hat, erscheint selbstverständlich, wenn
auch über seinen Eintritt und die erste Dienstzeit aus den Personalakten91
) nichts zu entnehmen ist. Vermutlich erhielt er 1659 nach
dem Tode seines Vetters Vratislaus Finckh die Verwaltung der
beiden Kinzigtäler Quartiere übertragen. Als Graf Anton Maria im
Jahre 1685 nach erlangter Volljährigkeit die Regierung antrat, bestätigte
er ihn im Oberamtmannsdienst im Kinzigtal und in der Verwaltung
der beiden vereinigten Landschreibereien. Er hatte somit
schon vorher diese Ämter bekleidet. Während seiner Dienstzeit
wurde das Land wiederholt in den Kriegen Ludwigs XIV. schwer
heimgesucht. Trotz dieser Schwierigkeiten, die ihn auch nicht vor
Simon Gebele von Waldstein
88) Mayer, Matr. I, S. 904; hier ist allerdings wohl auf Grund eines Lesefehlers
„Finckh" angegeben.
e>) F.-F. Archiv. Lehensakten Waldstein.
••) K. S. Bader, a. a. O., S. 347.
") F.-F. Archiv. Dienerakten Ge. Nr. 10, Simon Gebele.
,Frickh" statt
4 Die Ortenau
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