Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
33. Heft.1953
Seite: 69
(PDF, 57 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1953/0069
wärts zur Grünen Widechen (womit Vortal gemeint ist) und den
Witticherbach aufwärts bis zur Höhe gegen das Wolftal. Auch eine
erneute Urkunde über die Stiftung des Klosters, ausgestellt zwischen
1125 und 1127, erwähnt nur den Fluß Kinzicham, Wagondenstein,
Grunenwitichin und Kaltbrunne2). Es ist somit der Ort Schenkenzell
nicht genannt, ebenso nicht die Schenkenburg, was gewiß
erfolgt wäre, wenn diese beiden örtlichkeiten schon bestanden
hätten. 1244 und 1255 wird erstmals ein Schenke von Zella erwähnt
, es ist aber unsicher, ob damit wirklich Schenkenzell gemeint
ist, bestimmt genannt wird Schenkenzell aber 1275 als „Cella
pincerne"3).

Zwischen den Jahren 1099 und 1275, und zwar gleich mit Beginn
des 12. Jahrhunderts wurde die Schenkenburg und die Burg
Schiltach von den Geroldseckern der Sulzer Linie gegründet.
Nach Reinhard4) waren die Herren von Geroldseck treue Gefolgs-
mannen der fränkischen Könige, ein Gerold soll um 800 mit Karl
dem Großen aus Italien nach Deutschland gekommen sein, und
nichts liegt näher, als daß sie von diesem mit einer der nach 748
neugeschaffenen Grafschaften, eben mit der Grafschaft Sulz, belehnt
und so Gaugrafen wurden. Ihr Gebiet lag zwischen Neckar und
Vogesen in der Linie des Kinzigtales quer über den Schwarzwald.
Sie sind die Gründer von Schiltach, Stadt und Burg und Schenkenzell
, da sie in ihrem Gebiet feste Verwaltungssitze errichten mußten.

,,So hat ouch der gemelt dritt Bruder Herr Hainrich Herr zu Hohen-
geroltzeck und Graue zu Veldentz und sine Nachkomme abstigender
Linien, die Schloß, Stött und Herrschaften, als Hohengeroltseck,
Schültach, Romberg, Schenkenzell, Loßburg, Dornstäten
und Sultz, wie hier vorgemeldet, lange Zit, sampt und unvertailt
ingehept bis uff die Zit nach Christi Geburt, tausend druhundert
drisig Jor", berichtet Reinhard4). Bemerkenswert ist, daß dieser
Heinrich von Hohengeroldseck gleichzeitig auch Graf von Veldentz
ist; er wird in der geroldseckischen Erbteilung 1277 nur „Grave von
Veldentz" genannt und erhielt damals das geroldseckische ,,Guet
zue Schwaben allesampt und was hin gegen Swaben lit"4).

Von den Geroldseckern der Sulzer Linie kam dann Schiltach
durch Heirat an die Herzöge von Teck, von diesen 1371 durch Ver-

2) Wirtembergisches Urkundenbuch, herausgegeben von dem Königlichen Staatsarchiv in Stuttgart,
Stuttgart 1849.

3) Fürstenbergisches Urkundenbuch, herausgegeben von dem Fürstlichen Archive in Donaueschingen.
Tübingen 1875. I. und V. Band.

') Reinhard, Pragmatische Geschichte des Hauses Geroldseck wie auch der Reichsherrschaften
Hohengeroldseck, Lahr und Mahlberg in Schwaben. Frankfurt und Leipzig 1766.

69


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1953/0069