Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
33. Heft.1953
Seite: 75
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gehören, wann dieselben nit mehr sind oder Pleiben mögen, So Mögen sie woll
mit weib vnnd Kindern vnd allem dem Irren vonn Schilltach oder denn Güetter
darzue gehörig ziehen, Wohin oder vnder welche sie wollen ohne vnßer Erben
vnnd Nachkommen, Vnnser Amptleuth vnnd Mönniglichs vonn vnsert weegen
Irrung vnd Hindernus ohne Geuerde./.

Doch vonn Höuen daß Drittheil zuegeben

Doch daß die, die also gehn Schilttach oder vff die Güetter Kommen seindt
oder werden, nach geben diß Briefs, vnnd wieder daruonn ziehen wöllendt vnnß
dauon thon sollendt, Alß denn derselben Statt, vnnd der Güetter Herkommen,
vnnd Recht ist ohne geuerde./.

Wuchenmarckht vnnd Jahrmarckht

Wür haben auch den obgenanten vnsern Armen Leühten zue Schilttach dem
Stättlin, die Jetzundt da seindt oder Hernach Inn Künftigen Zeitten dahin Kom-
mendt, fürbaß gefreyet, vnd begnadet Freyen vnnd begnaden sie mit dießem Brief,
daß sie nun fürbaß zue ewigen Zeitten Einen Wochenmarckht alle Wochen vf
denn Zünstag vnnd einen Jahrmarkt vf St. Jacobs Tag haben vnnd hallten sollen
vnnd mögen ...

Vnnd deß zue Urkhund haben wür vnnser Insiegell öffentlich Thon henkhen
ann diesen Brieue, der Geben Ist Zue Nürttingen, ann der Nechsten Mittwochen,
nach dem Sonttag, alß mann Inn der Hayligen Kürchen singt Inuocavit Deß Jahrs
alß mann Zahlt von Christi gepurt, vierzehenhundert vnnd dreyßig Jahr./."

Später kam dann noch der Pfingstmontags- und Andreas-Jahrmarkt
hinzu, so daß im Jahr 1591 in Schiltach drei Jahrmärkte verzeichnet
werden, r

Schiltach bekam eine eigene V o g t e i und hatte ein eigenes
Gericht. Vor ihm wurde 1487 der große Prozeß, den die Bauern
im Langenbach gegen den Herrn Gangolf von Hohengeroldseck
und Schenkenzell führten, der ihnen ihren Gemeinschaftswald, die
Langenbacher Allmend, streitig machen wollte und selbst Ansprüche
auf diese erhob, ausgefochten. Die Bauern gewannen den Prozeß,
der Urteilsbrief wurde mit dem Siegel der Stadt versehen8).

Diese Entwicklung zum Sitz wichtiger Verwaltungen wurde durch
die Erwerbung von Burg und Stadt Hornberg durch den Grafen von
Württemberg in den Jahren 1428, 1443 und 1448 gehemmt, denn damit
übernahm Hornberg die Schiltach zugedachte Rolle des Amtssitzes
. Die „Obervogtei am Schwarzwald" kam auf Schloß Hornberg,
wo 1468 der Obervogt Ludwig von Emmershofen aufzog, dem fortan
Schiltach unterstellt wurde. In Schiltach saß ein Burgvogt, 1492
Adam von Crowelsow, 1548 Marquart von Iflingen, 1580 zog dann

!) Badisdies Generallandesardüv, Karlsruhe, Sdiiltach, Spezialakten, Faszikel 44.

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