http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1953/0102
Eisenbahnbrücke über die Kinzig bei Offenburg
Die 1845 vollendete gußeiserne Kinzigbrücke hatte keine
lange Lebensdauer. Das verheerende Hochwasser des Jahres 1851
setzte ihr dermaßen zu, daß sie mit ihren vier massiven Sandsteinpfeilern
völlig unterspült und weggerissen wurde. Die Eisenbahn
Offenburg—Freiburg (am 1. August 1845 eröffnet) war unterbrochen,
und eine neue Brücke mußte gebaut werden. Erbauer war Baurat Karl
Ruppert, der eine damals vielbewunderte Gitterbrücke mit 220 Fuß
Spannung in unglaublich kurzer Zeitspanne errichtete. Die unter
seiner Leitung stehende Großherzoglich-Badische Bahninspektion
Freiburg richtete an das Bürgermeisteramt Offenburg am 21. Oktober
1852 „bei der schon sehr vorgerückten Jahreszeit" die Bitte, „zur
Beschleunigung der Vollendung der neuen Eisenbahn-Kinzigbrücke
und namentlich um mit Anfang der nächsten Woche die Aufstellung
des dritten Gitters möglich zu machen", auch am Sonntag arbeiten
zu dürfen. „Es ist dringend nötig, die Arbeiten selbst an Sonntagen
fortzusetzen; dies wird jedoch nur in der Weise statthaben, daß nur
geräuschlose Arbeiten in den Werkhütten und jene nur vor und nach
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