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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
33. Heft.1953
Seite: 128
(PDF, 57 MB)
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Wappen ist aber auf dem Grabmal nicht „gestürzt" (d. h. mit der
Spitze nach oben gerichtet), wie es in solchen Fällen üblich war.
Seine Gattin war Franziska vom Stein zum Reichenstein (Wappen:
drei Wolfsangeln). Das Wappen ihrer Mutter, Katharina von
Kriechingen, ist im unteren Teil des Grabmals zu sehen, ebenso das
Ahnenwappen von Johann Matthäus Musler (Wildschwein). Die
Musler besaßen in der Dinglinger Vorstadt ein Anwesen.

Stein Nr. 18: „Im Jahre 1586, den 28. September, starb die edle
tugendreiche Frau Katharina Oedtlerin, geborene von
Tunsel-Silberbergerin ..."

Die Lahrer Geschichte nennt einen Landschreiber Oedtler. Offenbar
handelt es sich hier um dessen Gattin. Das Geschlecht der Tunsel-
Silberberg wohnte in Basel, wo ein Angehöriger des Geschlechts
1542 Stadtschreiber war. Das viergeteilte Wappen zeigt in Feld 1
und 4 je einen gehörnten Bock, in den beiden anderen Feldern je
einen Sechsberg. Helmzier: gehörnter Bock.

Stein Nr. 19: „Am 1. Mai 1573 starb der hochgelehrte Herr
Andreas Vinther, der Rechte Doktor und fürstlich Markgräflicher
Kanzler zu Baden. Anno 1584, den 2. August, starb die ehren-
und tugendreiche Frau Magdalena Vintherin, geborene
Varnbilerin, des Herrn Kanzlers hinterlassenes Weib." Die
Vinther waren ein angesehenes Alt-Lahrer Geschlecht. Ihr Wappen
zeigt einen Seelöwen, der mit beiden Pranken die beiden Fischschwänze
erfaßt, über dem Seelöwen einen Stern. Bereits 1510 war
ein Klaus Vinfher Stättmeister in Lahr. Magdalena Varnbilerin entstammte
einem alten St. Galler Geschlecht. Wappen der Varnbiler:
zwei aufwärts gekreuzte Streitkolben. Vinthersche Wappen finden
sich auch an einem Haus in der Gerichtstraße sowie am Bickelschen
Lagerhaus (Hinterhaus der Marktstraße).

Stein Nr. 20: „Im Jahre 1600, am 26. Brachmonat, ist selig entschlafen
die tugendreiche Frau Katharina Vintherin, Herrn
Johann Vinthers gewesten Stadtschreibers zu Lahr ehliche Hausfrau
." Der genannte Johann Vinther war vermutlich ein Sohn des
gräflich nassauisch-saarbrückischen Rats- und Landschreibers Johann
Vinther, der 1556 in Lahr erwähnt ist.

Die beiden Vintherschen Grabmäler haben durch die Witterungseinflüsse
sehr gelitten.

Stein Nr. 21: In einer Füllung mit reicher Barockumrahmung ist zu
lesen: „Dem JohannMorstadt, Kirchenrat und Superintendent,
36 Jahre lang erster Pfarrer; am 1. August 1719 sanft entschlafen.
Seines Alters 72 Jahre. Einem Vater von neun Kindern setzen dieses

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