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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
33. Heft.1953
Seite: 192
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brachte sie durch Sammlung mit einigen Frauen in ihrem großen
Bekanntenkreis DM 400 zusammen. Doch reichte es keineswegs aus
zu einer echten Vergoldung des Altars und zum Einbau der jetzigen
Lichtanlage. Deshalb entschloß ich mich, die Arbeiten mit unechtem
Gold durchzuführen, das bei richtiger Verarbeitung einen guten
Glanz und außerdem eine lange Lebensdauer besitzt. Zur gleichen
Zeit hatte das Schloßbaubüro unter Leitung des Herrn Architekten
Dienst die Auffrischung des Innenraums und der Außenfassaden der
Kapelle zugesagt. Die Arbeiten dauerten von Ende Oktober bis Anfang
Dezember 1951, so daß am 8. Dezember (Maria Empfängnis) —
ein Feiertag für dieses Gotteshaus — die Kapelle wieder ihrer Bestimmung
übergeben werden konnte.

Dieser Zeitabschnitt war auch für mich die erste Etappe der Instandsetzungsarbeiten
. Wegen der umfangreichen Kleinarbeit empfahl
es sich dringend, die Madonna mit Kronen und Schmuck, das vielfach
beschädigte Fußpostament mit Engel zur Restaurierung in meine
häusliche Werkstätte zu verbringen.

Die Statue ist aus mehreren Stücken Lindenholz verleimt und geschnitzt
. Verschiedene Leimfugen hatten sich in den langen Jahren
durch Feuchtigkeit gelöst. Die neue Verleimung mit wasserfestem
Leim gestaltete sich schwierig und zeitraubend. Der Druck der Spannzangen
auf das weiche Lindenholz erforderte Schutzmaßnahmen in
Form von Filzpolstern und der Schnitzerei angepaßten Holzformstücken
, die ich selbst anfertigte, um neue Beschädigungen zu vermeiden
. Besonders die drei Rückenstücke, von denen das oberste
sehr beschädigt und verwurmt war, mußte ich zur Ergänzung herausnehmen
, um die geschwundenen Teile mit Holz aufzufüttern und
neu einzupassen. Das zweite, herausgebrochene und vom Holzwurm
erheblich zerfressene Schulterstück wurde neu eingesetzt und von
mir nachgebildet.

Bei diesen Arbeiten kam auf der Rückseite des dritten Stücks,
nämlich des Einsatzes, die bis dahin unbekannte Inschrift des Bildhauers
zum Vorschein. Sie lautet:

Diseß Einsidlische Maria Bildt

ist den 29 Tag abrill 1714

Jahrß geMacht worden befille ich

mich allso Josef Källin bildhauwer

vnd alle die Meinige angehörige

dir lb. Mueter got vnd schenckh mich dir

mit leib vnd seil.

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