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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
33. Heft.1953
Seite: 205
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noch der „Rebberg". Als die Anpflanzung mit Reben beendet war, soll diese Tat
mit einem großen Schießen fest gefeiert worden sein. Bald aber mußten die
Hornberger einsehen, daß das Klima in dieser Berglage den Reben nicht günstig
war. In scharfen Wintern erfroren die Reben, und was davonkam, fiel den Maifrösten
zum Opfer. Deshalb baten die Hornberger schon nach drei Jahren den Herzog
, die Reben wieder entfernen zu dürfen. Das durften sie auch, mußten aber
dafür Felder und Gärten anlegen und Obstbäume pflanzen.

Diese Leseart stimmt mit den übrigen darin überein: „Eine Sache, ein Ereignis
wird großartig eingeleitet, mit Böllerschießen festlich gefeiert und nimmt einen
kläglichen Ausgang", doch kann sich auch diese Leseart nicht auf die geringste
urkundliche Mitteilung und auf geschichtlich bewiesene Tatsachen stützen.

Am 29., 30. und 31. August 1914 wollte die „Schützengesellschaft Hornberg" ein
großes Schützenfest veranstalten, mit dessen Vorbereitung und Leitung der Schützenmeister
Dr. Max Ehrlich, Fabrikdirektor in Hornberg, betraut war, während Herr
Pfarrer Kaltenbach (Pfarrer Kaltenbach ist geboren in Niederwasser im Obergießhof
unweit des Bahnhofs Niederwasser) für die Festschrift einen Beitrag über das
„Hornberger Schießen" zu liefern ehrenvoll beauftragt war. Mitten in der Vorbereitung
brach der Weltkrieg aus, und das Hornberger Schützenfest mußte unterbleiben
zum Leidwesen aller Beteiligten.

So ging das „Schützenfest" von 1914 aus wie das „Hornberger Schießen". Eine
Ironie des Schicksals.

Am Abend des 26. Mai 1762, es war bereits sieben Uhr, kam eilends zum Obervogt
V. A.Dornblüt in Wolfach in die Wohnung der Flößer Franz Mayer.
Er trug ein irdenes „kleines Schüssele" und den dazugehörigen „an den Orten
zerschlagenen Deckel, ebenfalls von Erden und rot gebräunt", in den Händen.

Sein vierzehnjähriger Bub Johannes war, so berichtete der Flößer, den ganzen
Tag auf der Fron beim Pfarrhaus gewesen, wo ein Anbau gemacht werden sollte.
Er mußte dort zusammen „mit des Winter-Basdies Bäsle Magdalena Fuxschwantzin
an dem Fundament, so von dem Kirchhof gegen dem Pfarrhaus gehet und vorhin
nur ein kleines Mäuerle, aber garnichts darauf, gestanden gewesen", graben.
Er habe, „als sie die rechte Tiefe von 4 Schuh schon gehabt, auf der linken Seiten
noch ein Buck von Lett herausgehen gesehen, mithin solchen noch vor dem Feierabend
und ehe sie nach Haus gehen dürfen, hinwegtun und aufräumen wollen und
mit dem Pickel auf den Lett geschlagen. Dabei seie das Schüssele — der Flößer
wies es vor — heraus und aus diesem viele Dukaten gefallen". Der Bub und das
Mädle hatten sie zusammengelesen, in den Pfarrhof getragen und dort der Haus-

') Akten: Fürstenberg-Ardiiv, DonauesAingen, Wolfadi Eccl. 135 VIII g.

Mittelalterlicher Goldmünzfund in Wolfach

im

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