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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
34. Heft.1954
Seite: 11
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1954/0011
bei dem unser Ehrenmitglied Landgerichtsdirektor i. R. Dr. Ferdinand in
Anwesenheit der Verwandten des Kardinals, zweier Bischöfe, französischer
Generäle und anderer hoher Offiziere und Herrschaften und des Regierungspräsidenten
von Südbaden einen Bericht gab über die Entstehung der Herrschaft
Ettenheim und über die vier Fürstbischöfe von Straßburg aus dem Geschlechte
der Rohan. Der letzte derselben, Louis Rene Edouard, Prinz von Rohan-Guemenee,
geboren am 25. September 1734 in Paris, wurde 1779 Bischof von Straßburg, mußte
aber, da er 1790 die Einführung der sogenannten Zivilkonstitution für den Klerus
seines Bistums verweigerte, in den rechtsrheinischen Teil seines Landes fliehen
und lebte 1791—1803 in Ettenheim. Ein gütiges Geschick ließ ihn die Auswirkungen
der Säkularisation nicht mehr erleben.

Am 22. November 1953 konnte unser Ehrenmitglied, 2. und dann 1. Vorsitzender
unseres Vereins, Herr Oberstudiendirektor Dr. Hermann S t e u r e r , auf achtzig
Lebensjahre zurückblicken. In schwerer, unsicherer und unglücklicher Zeit hat er
unverzagt und zielsicher unseren Verein geleitet. Vor Schwierigkeiten und Widerwärtigkeiten
nicht zurückschreckend, trat er furchtlos für die Belange des Historischen
Vereins ein. Wir wollen das nie vergessen und immer dafür dankbar sein.

Im Jahre 1902 wurde Dr. Steurer an das Lahrer Gymnasium berufen, 1904 wurde
er zum Professor ernannt, 1924 wurde ihm die Leitung des Gymnasiums übertragen
, 1938 trat Dr. Steurer in den Ruhestand. Doch in den Notzeiten der Kriegsund
Nachkriegsjahre stellte er sich aushilfsweise, wann immer es nötig war, der
Schule wieder zur Verfügung.

Man muß sich von früheren Schülern Dr. Steurers berichten lassen, mit welcher
Meisterschaft und welcher Begeisterung er die Jugend in den Geist antiker,
abendländischer und deutscher Bildung einführte. Diesem nimmermüden und
bescheidenen Manne, in welchem sich die Liebe zur antiken Kultur mit der Liebe
zur Heimat in harmonischer Einheit verschmolz, hat die Stadt Lahr und das mittel-
badische Land allen Anlaß zu danken für alles, was er leistete für die heranwachsende
Generation und für die Allgemeinheit.

Lahr wurde Hermann Steurer zur zweiten Heimat. Ihn fesselte allzeit Lahrs
Geschichte und Kultur. Seine ganze Liebe galt und gilt den schönen alten Bauten
der Stadt, zumal der Stiftskirche und dem Burgheimer Kirchlein; viele Jahre versah
er das Amt eines Kustos des Lahrer Heimatmuseums. Solches schrieb unter
anderem die „Lahrer Zeitung" anläßlich des 80. Geburtstags unseres allverehrten
Herrn Gymnasiumsdirektors i. R. Dr. Hermann Steurer.

Vom ersten Viertel des Jahres 1954 ist vorläufig zu berichten: Am 8. Januar
sprach Professor Dr. W. Hartmann im Rahmen des Kulturringes Achern-Bühl
mit besonderer Einladung der Mitglieder unseres Vereins über „Grimmelshausen
als Dichter". Auf einem Vortragsabend der Mitgliedergruppe Achern gemeinsam
mit dem Schwarzwaldverein sprach am 10. Februar Rektor E. Beck über „Burgen
und Rittergeschlechter in der Heimat". Am 25. März fand in Kehl die Gründungsversammlung
der Mitgliedergruppe Kehl-Hanauerland statt. Erster Vorsitzender
wurde Studienrat W. Mechler, zweiter Vorsitzender Oberlehrer Gräßlin, Kork,
Schriftführer und Kassier Verlagsleiter O. Foshag. Dr. K ä h n i gab in seinem
Vortrag einen umfassenden Überblick über die geschichtliche Entwicklung der
Ortenau, während der Vortrag von Studienrat Mechler vornehmlich auf die
Entwicklung der Stadt Kehl abgestimmt war. Mögen dem ersten Heimatabend
noch manche andere folgen!

Bleichheim, 10. April 1954.

Dr. A. S t a e de 1 e.

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