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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
34. Heft.1954
Seite: 27
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Auch nach Ablauf dieses Vertrages ging die Flößerei auf der
Acher weiter. Im Jahre 1809 waren es zwei Gesellschaften, die
gleichzeitig dieses Gewerbe ausübten. Um Störungen zu vermeiden,
entwarf man eine gemeinsame Floßordnung. Für die eine Gesellschaft
zeichneten Franz Troll und Felix Kreutler aus Achern, für die
andere Sebastian Geck aus Fautenbach und Georg Müller aus Bühlertal
. Darnach sollte in der hinteren Acher ein dauerhafter und
solider Rechen eingebaut werden, um das Durcheinanderlaufen
beider Flöße, welches bisher Anlaß zu Streitigkeiten gab, zu verhüten
. Keine Gesellschaft sollte zweimal hintereinander flößen und
ein Floß nicht mehr als 1 000 Klafter umfassen. Gegen Holzdiebe,
die immer noch am Werke waren, wollte man gemeinsam vorgehen
und nicht nur die Förster, sondern auch Hatschiere, Boten und Habachte
anweisen, auf die Holzdiebe ein fleißiges Augenmerk zu haben
und solche gegen die zu beziehende Denunziationsgebühr anzuzeigen.
Als Strafe sollte der dreifache Wert des Holzes angesetzt werden.
Die Gütereigentümer oder Mühlenbesitzer, welche durch das Floß
Schaden erlitten, sollen diesen innerhalb drei Tagen abschätzen
lassen, aber sich nicht durch Entnahme von Holz schadlos zu halten
suchen. So war auch zu Beginn des 19. Jahrhunderts die Flößerei für
die Holzversorgung unserer Gemeinden von Bedeutung. In Ober-
achern am Wehr, auf der Röz in Achern und bei der Schmierbruck
bei Gamshurst waren große Holzlagerplätze. Aus einer Eingabe vom
Jahre 1810 geht hervor, daß die Sasbacher Bäcker ihr Holz, wie ihre
Acherner Kollegen, meist auf dem Flotz in Achern kauften. Doch
die Beschädigung der angrenzenden Grundstücke führte öfters zu
Mißhelligkeiten, und die Besitzer suchten Schutz und Hilfe bei den
Behörden. In einer solchen Angelegenheit ordnete das Ministerium
des Innern eine Besichtigung der Acher an und verfügte unterm
24. April 1840, daß der Acherbach als ein flotzbares
Gewässer im gesetzlichen Sinne nicht anzusehen
sei. Damit kam die Flößerei hier zum Stillstand. Das nächste Jahrzehnt
bescherte neue Straßen und Holzabfuhrwege im Achertal und
die Eröffnung der Rheintallinie der Eisenbahn, wodurch das alte
Flößerhandwerk zum Erliegen kam.

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