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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
34. Heft.1954
Seite: 36
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fangreicher Schriftwechsel zwischen Ettenheim, Altdorf, Lahr, Zabern
und Wiesbaden (dieses Sitz der nassauischen Regierung) spann sich
an. Am 24. Januar 1731 kam es zu einer Konferenz zwischen dem
Ettenheimer Amtmann von Haffner und dem Lahrer Amtmann von
Dungern in Kippenheim im „Rindsfuß". Man einigte sich über die
Vernehmung von Zeugen zu folgenden Punkten: Ob das Ettenheimer
Gericht tatsächlich für auf Wallburger Boden begangene Bluttaten
zuständig sei, ob ihm seit alter Zeit schon die hohe Kriminaljurisdiktion
für Wallburg zugestanden habe, ob die Wallburger Untertanen
von jeher verpflichtet gewesen seien, bei Errichtung von
Stock und Galgen in Ettenheim mitzufronen, ob sie zur Besoldung
des Ettenheimer Scharfrichters einen Beitrag geleistet hätten, ob der
„Wettermichel" von Altdorf (wohl ein „Hexenmeister") im Jahre 1670
von Lahr aus dem Ettenheimer Scharfrichter überliefert worden sei,
ob vor 40 Jahren eine Kindsmörderin von Wallburg vom Ettenheimer
Scharfrichter gerichtet worden sei, ob im Jahre 1724 die Wallburger
„Roßbuben", die einen Altdorfer totgeschlagen und sich in den Freihof
des Klosters Ettenheimmünster geflüchtet hatten, vom Ettenheimer
Oberamtmann mit bewaffneter Mannschaft gefangen genommen
worden seien?

Erst im Juni 1733 kam es auf den Rathäusern zu Ettenheim, Grafenhausen
und Wallburg zur Vernehmung einer Reihe von älteren
Zeugen über diese Fragen. Sie bejahten im großen und ganzen alle
diese Fragen und ergänzten zum Teil noch ihre Aussagen durch
Hinweis auf andere Fälle. -

Die Lahrer wollten dieses Ergebnis aber nicht gelten lassen und
vernahmen im Dezember 1734 ihrerseits Zeugen, die aber versagten.

Kurz nachher wandte sich die Ehefrau des Ramstein mit einem
Gnadengesuch an die verwitwete Fürstin von Nassau. Aber erst im
Dezember 1735 erging von Zabern aus die Weisung an den Ettenheimer
Amtmann, in der Sache nichts mehr zu unternehmen, und so
konnte Ramstein nach 7 Jahren endlich aus dem Exil zu seiner
Familie zurückkehren.

5.

Im Jahre 1739 machte eine Räuberbande Altdorf und Umgebung
unsicher. Wiederholt hatten Raubüberfälle und Diebstähle die Bevölkerung
in Unruhe versetzt. Als nun am Abend des 17. Oktober
wegen der Bande wieder einmal Lärm geschlagen wurde, nahmen
mehrere Einwohner von Altdorf die Verfolgung auf, und es gab
eine gegenseitige Schießerei, bei der ein Altdorfer Bürgersohn,

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